Schiltberger greifen für Schule tief in die Tasche
Für Barrierefreiheit und Brandschutz muss die Gemeinde viel investieren. Planer spricht von einer „Büchse der Pandora“
Schiltberg Dass die Grundschule in Schiltberg nicht mehr dem aktuellen Standard bezüglich Barrierefreiheit und Brandschutz entspricht, ist schon länger klar. Nun stellte Architekt Josef Obeser dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung seine Pläne zur Sanierung vor. Die in naher Zukunft nötige Erweiterung der Schule wurde dieses Mal nur am Rande thematisiert. Zunächst soll der Förderantrag für die Sanierung eingereicht werden. „Es ist in der Kostenschätzung alles drin was irgendwie sein könnte, denn die Büchse der Pandora wird uns hier noch öfter ereilen“, so Obeser.
Vor allem im Punkt Barrierefreiheit muss viel gemacht werden. Neben den erforderlichen behindertengerechten sanitären Anlagen ist ein Aufzug vorgesehen, welcher voraussichtlich im Bereich des Treppenhauses installiert wird. Im Eingangsbereich sowie auf dem Weg zu dem bestehenden Klassenzimmer im Erdgeschoss gibt es derzeit nur Treppen, welche mit Rampen versehen werden müssen.
Auch der Zugang zum Pausenhof, beziehungsweise dem hier eventuell entstehenden Neubau, mit einer Größe von circa 200 Quadratmetern, muss ohne Treppen möglich sein. Außerdem soll der Werkraum im Erdgeschoss zum Klassenzimmer umfunktioniert und die Kellerräume so umgestaltet werden, dass dort ein Werkraum eingerichtet werden kann. Auch hier wartet viel Arbeit, wie Obeser berichtet. Die abgehängten Decken werden entfernt um Raumhöhe zu gewinnen, außerdem müssen zwecks fehlender Belichtung bodentiefe Fenster und ein Lichtgraben geschaffen werden. „Der Lichtgraben wird dann auch als zweiter Fluchtweg dienen“, erklärte der Architekt. Bedenken hat Obeser brandschutztechnisch gesehen auch wegen der Deckendurchführungen, welche aufgrund ihres Alters sicherlich nicht brandgeschottet seien.
Insgesamt geht er für die Sanierung aktuell von Kosten von rund 300000 Euro aus. Den Zuschussantrag muss die Gemeinde noch heuer bei der Regierung stellen, damit die Arbeiten 2019 beginnen können. ● Vier Bauleitverfahren Zu gleich vier Bebauungsplänen musste der Gemeinderat nach der öffentlichen Auslegung die eingegangenen Einwände der Träger öffentlicher Belange abwägen. Unterstützt wurde das Gremium von den Landschaftsarchitekten Hans Brugger und Katrin Mohrenweis. Den Anfang machte die Änderung der beiden Bebauungspläne „Schiltberg-Süd“. Wie berichtet, wurden die beiden mehr als 30 Jahre alten Pläne an den Stand der Zeit angepasst. Anregungen kamen unter anderem vom Kreisbaumeister. Auf seine Anregung hin wird beim zweigeschossigen Bau die Wandhöhe auf 6,25 Meter erhöht sowie die Dachneigung für Dachaufbauten auf 30 Grad reduziert. Da sich im Bereich der Bebauungspläne nachgewiesenermaßen Bodendenkmäler befinden, bat das Landesamt für Denkmalpflege um Beteiligung, welche der Gemeinderat zusagte. Beide Bebauungspläne werden nun in abgeänderter Form abermals für vier Wochen ausgelegt.
Einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan erstellt die Gemeinde, um Baurecht für ein Wohnhaus am Ortsrand von Höfarten zu schaffen. Die Bauleitplanung im Landratsamt regte an, für die ehemalige Hofstelle gemäß Immissionsschutz geruchsintensive Tierhaltung auszuschließen. Das übernahm der Gemeinderat so. Der Bebauungsplan wird nun abermals für vier Wochen ausgelegt.
In Gundertshausen soll wie berichtet am Ortsrand ein Einfamilienhaus entstehen. Allerdings hatte die Untere Naturschutzbehörde wegen eines Biotops auf dem Grundstück ihr Veto eingelegt. Wie Landschaftsarchitektin Katrin Mohrenweis berichtete, konnte ein hinzugezogener Biologe bestätigen, dass das Biotop tatsächlich bereits in der Vergangenheit stillgelegt und verfüllt worden war und demnach nur noch theoretisch bestand. Somit konnte der Gemeinderat auf die Aufstellung eines Bebauungsplanes verzichten. „Hier soll Planungsrecht geschaffen werden, um einem Ortsansässigen die Errichtung eines Wohnhauses zu ermöglichen“, so der Rat in seiner Stellungnahme. Der Gemeinderat hat einstimmig die Einbeziehungssatzung beschlossen.