Kunstschützen unter sich
In der Schlussphase zeigen der FC Affing und der BC Adelzhausen beim 2:2 einen spannenden Schlagabtausch. Gästespieler Stefan Asam und Heimakteur Ronny Roth liefern sich ein Duell um den Treffer des Tages
Affing Es hat sich gelohnt, gestern das Derby in der Fußball-Bezirksliga Nord in Affing bis zum Schluss zu verfolgen. Nicht allein deshalb, weil die Partie gegen den BC Adelzhausen, die mit einem gerechten 2:2 endete, spannend bis in die Nachspielzeit hinein blieb. Das Niveau in der Schlussphase konnte sich sehen lassen. Beide Kontrahenten hätten daher den Sieg verdient gehabt, aber keiner eine Niederlage.
Die erste Halbzeit lag bereits in den letzten Zügen, als Dominik Müller wieder einmal seine Ausnahmestellung unter Beweis stellte. In zentraler Position drang der Torjäger des BCA in den Strafraum ein. Und was er nun zu tun hatte, das braucht man ihm nicht zu sagen: abschließen, ebenso konzentriert wie entschlossen. Zur Pause beschrieb Jürgen Dumbs, der Fußballchef der Adelzhauser, den Zwischenstand von 0:1 so: „Normalerweise müssen wir hinten sein, da gibt es keine zwei Meinungen.“Bei dieser Aussage muss Dumbs keinerlei Widerspruch befürchten. Denn in der Tat hätten die Gastgeber klar in Front liegen müssen.
Affing reagierte in der Pause, für Stefan Reiter kam Nino Kindermann, was sich durchaus bezahlt machte. Nun bekamen die Zuschauer zwei wahre Kunstschüsse serviert. Ronny Roth versuchte es aus spitzem Winkel, sein Ball, von der linken Seite getreten, landete exakt neben dem langen Pfosten. Wenn Roth sich so weiter entwickelt, könnte er noch ein ungemein wichtiger Mann für den Aufsteiger werden. Stefan Asam hatte in der Szene, die zum 1:1 führte, offensichtlich ganz genau zugeschaut, denn wenig später machte er es Roth nach. Er zog von der rechten Seite ab, aber nicht minder exakt und somit schön anzuschauen. Das 2:2 resultierte aus einem Kopfball von Kindermann, der nach fünf Wochen Verletzungspause zurück war. Nach einer Flanke von Roth traf er aus wenigen Metern. In diesem Fall war Gästekeeper Michael Fottner nicht frei von Schuld zu sprechen. Die Affinger trugen ihre Angriffe bisweilen mit zu wenig Tempo vor. In der 87. Minute hatte Roth, hinter dem eine lange Leidensgeschichte liegt, noch einmal einen großen Auftritt. Mit seinem Traumpass ermöglichte er Florian Kronthaler den Siegtreffer, doch die Kugel landete am rechten Pfosten. In der 92. Minute konnte man von ausgleichender Gerechtigkeit reden, denn nach einer Müller-Flanke von der rechten Seite traf Christoph Mahl mit seinem Kopfball den rechten Pfosten.
In der Verfassung vom Sonntag sollten beide Teams diese Saison in der Bezirksliga Nord ohne gravierende Probleme überstehen. Dass sie für Spitzenplätze in Betracht kommen könnten, das hatte ohnehin niemand gefordert. Bei den Gästen kam Spielertrainer Peter Eggle erst auf den letzten Drücker auf den Platz, nachdem sich der eingewechselte Maximilian Berglmeir verletzt hatte. Eggle fühlte sich gestern nicht ganz fit. Das Gleiche galt auch für Georg Götz, der bereits vor dem Wechsel der Seiten ausgewechselt worden war. Auf der anderen Seite fehlte erneut Tobias Jorsch.
FC Affing Scherer, Tremmel (79. Jusufo vic), Kalkan, Krebs, Lipp (67. Piller), Mer wald, Reiter (46. Kindermann), Ay, Roth, Al Jajeh, Kronthaler.
BC Adelzhausen Fottner, Götz (44. Bergl meir, 89. Eggle), Albustin, Klar, Braun, Schuch, Lichtenstern, Asam, Mahl, Ettner (79. Grimmer), Müller.
Tore 0:1 Müller (39.), 1:1 Roth (54.), 1:2 Asam (61.), 2:2 Kindermann (74.)
Schiedsrichter Venus (Weissenbronn)
Zuschauer 180.