Die Stadt hält trotz Kritik daran fest
Die Veranstaltung mit diesmal 5000 Teilnehmern gefällt nicht allen Bürgern. Was der Baureferent den Gegnern erwidert
Die Augsburger Radlnacht zog bei ihrer dritten Auflage 5000 Teilnehmer an, die an einem Samstagabend Mitte September ab 21 Uhr zwei Stunden lang durch die Stadt radelten. Den Teilnehmern gefiel’s. Ein Teil der Anwohner an der Strecke und Autofahrer, die wegen der Umleitungen ausgebremst wurden, teilen diese Begeisterung der Radler nicht. Bei den Kritikern wird zudem angeführt, dass sich die Stadt die einmalige Aktion im Jahr insgesamt 100 000 Euro kosten lässt. Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Stadtregierung sieht gegenwärtig keine Notwendigkeit, die Radlnacht infrage zu stellen. Dies sagte Baureferent Gerd Merkle (CSU) auf Anfrage: „Die Ausgangslage hat sich nicht geändert. Auch nach der ersten und zweiten Radlnacht wurde Kritik von Betroffenen vorgebracht, die sich durch den Streckenverlauf beeinträchtigt gefühlt haben.“Dazu sei festzustellen, dass zum Stadtleben verschiedene Veranstaltungen im öffentlichen Raum gehörten, die unterschiedliches Publikum anziehen. Merkle nennt etwa Stadtbesucher, Nachtschwärmer, Radfahrer, Oldtimerfans, Plärrergäste und Besucher von religiösen Veranstaltungen.
Zur Radlnacht sagt er: „Bei der Planung der Strecke wurden Anregungen durchaus berücksichtigt.“So sei in diesem Jahr zum Beispiel mit dem Martini-Park eine Alternative gefunden worden, damit anliegende Straßen aus dem vergangenen Jahr nur geringfügig betroffen waren. Dass 100 000 Euro zur Verfügung gestellt werden, begrüßt der Baureferent: „Die Radlnacht wird als Teil des Stadtlebens und der Radverkehrsförderung gesehen und soll als erfolgreiches Projekt weitergeführt werden.“
Wenn über die Zukunft der Veranstaltung, die dieses Jahr ausnahmsweise im Herbst stattfand, diskutiert werden soll, müsse der Vorstoß aus der Politik kommen. Die ersten beiden Termine waren jeweils im Sommer. Merkle erläutert: „Die Verwaltung ist an die politischen Vorgaben gebunden und selbstverständlich kann der Stadtrat über die Zukunft der Radlnacht beraten und befinden.“
Die Fachdienststellen, die Augsburger Polizei und alle an der Veranstaltung beteiligten Organisationen werden laut Merkle jetzt die Radlnacht 2018 bilanzieren: „Wir werden Ablauf und Auswirkungen beraten und die Ergebnisse zusammenstellen.“Im Anschluss daran könnten die Erfahrungen in der Planung der vierten Radlnacht berücksichtigt werden.