Filmfestival: Afrika steht im Mittelpunkt
Eine ganze Woche lang dreht sich Ende Oktober im Aichacher Kino alles um den Kontinent. Gezeigt werden Naturfilme eben so wie Action und Thriller. Was der Rotary-Club der Region damit erreichen will
Aichach Mittlerweile ist es im kulturellen und sozialen Leben Aichachs fest etabliert: Das Filmfestival Aichach, das der Rotary Club Schrobenhausen-Aichach, die Stadt Aichach und das Cineplex-Kino in diesem Jahr von 22. bis 27. Oktober zum vierten Mal ausrichten. Thematischer Schwerpunkt der BenefizVeranstaltung ist heuer Afrika.
Die Veranstalter halten an dem bewährten Konzept fest, mit dem sich das Aichacher Kinoereignis von anderen Festivals abhebt: Hier gibt es keinen roten Teppich und Promis, hier geht es einfach nur um Filme und Menschen, die sie gerne sehen und mit anderen bei einem Snack und Getränken über die Streifen sprechen – und nebenbei etwas Gutes tun.
Das Catering wird wie in der Vergangenheit vom Rotary Club übernommen, der Erlös fließt ebenfalls in den Ertrag, mit dem soziale Hilfsprojekte in der Region und im Ausland unterstützt werden – gemäß dem Selbstverständnis des Rotary Clubs als internationale Organisation, die sich in den Dienst von Mitmenschen stellt. Im vergangenen Jahr waren beim Filmfestival 27 000 Euro eingenommen worden. Mit einem Teil der Summe wurden Familien und Einrichtungen in der Region Aichach und Schrobenhausen unterstützt. Der Fokus lag und liegt dabei auf der Bekämpfung von Kinderarmut.
Außerdem hilft der Club weiterhin einem Schulprojekt in Kizela im Kongo. Vor allem Mädchen soll damit der Weg zur Bildung erleichtert werden. Dort gibt es bereits drei Schulgebäude, aktuell wird an einer Krankenstation gearbeitet. Das Hilfsprojekt hat der frühere Schrobenhausener Pfarrer Serge Senzedi aus der Taufe gehoben, seit Jahren wird es unter anderem von der Maria-Ward-Realschule in Schrobenhausen unterstützt. Schulleiterin Petra Schiele, Mitglied des Rotary Clubs, hat die Schule selbst schon besucht und hält einen engen Kontakt zu Senzedi und dem Projekt.
In Kenia hat die junge Aichacherin Elisa Nitzsche praktisch im Alleingang ein Hilfsprojekt ins Leben gerufen, mit dem Massai-Mädchen vor Zwangsheirat und Beschneidung gerettet werden sollen. Auch hier plant der Rotary Club ein längerfristiges Engagement.
Ebenfalls seit einigen Jahren unterstützt der Club eine BrunnenbauSchule im Kongo. Durch persönliche Kontakte zu allen drei Projekten gewährleistet der Rotary Club, dass das gesammelte Geld auch direkt vor Ort ankommt.
Passend zum Engagement in Afrika hat das Organisationsteam um Rotary-Präsident Hermann Schrattenthaler den dunklen Kontinent auch als Schwerpunktthema beim Filmfestival ausgewählt. Das Spektrum ist vielfältig: Es reicht von Natur- und Tierfilmen über ActionThriller, Dokumentarfilme und Historiendramen bis hin zur Verfilmung von Waries Diries Roman „Wüstenblume“, der schon jetzt ein Klassiker der zeitgenössischen afrikanischen Literatur ist.
Den Titel des diesjährigen Eröffnungsfilms „Afrika – Das magische Königreich“könne man auch als Motto des gesamten Festivals verstehen, wie Rotary-Präsident Hermann Schrattenthaler betont: „Das ist ein sehr treffendes Bild, um den Kontinent Afrika zu beschreiben, wie ich finde. Im Moment leben in Afrika etwa 1,3 Milliarden Menschen, 2050 werden es rund 2,5 Milliarden sein. Man braucht nicht viel Fantasie, um zu begreifen, dass auch unsere Zukunft und unser Schicksal hier bei uns in Europa untrennbar mit dem des afrikanischen Kontinents verknüpft sind.“Schrattenthaler ist ein guter Kenner Afrikas, nicht zuletzt deshalb liegt ihm das diesjährige Filmfestival mit seinem Schwerpunkt am Herzen: „Ich selber habe das große Glück, dass ich im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit bei der Bauer AG in Schrobenhausen seit nunmehr 25 Jahren diesen magischen Ort bereisen darf, und ich bin immer wieder aufs Neue fasziniert und in den Bann gezogen. Die Probleme sind riesig, und die Herausforderungen zum Teil unvorstellbar groß, keine Frage. Aber die damit verbundenen Chancen für uns alle sind es auch“, ist sich der Schrobenhausener sicher.
Informationen zum Filmfestival gibt es im Internet unter filmfestival aichach.de