Aichacher Nachrichten

Bauhof nutzt vorerst altes Feuerwehrf­ahrzeug

Sitzung Die Marktgemei­nde Aindling möchte das Gefährt erst in einem Jahr wieder zum Verkauf ausschreib­en. Thema im Rat ist jetzt auch die Neuregelun­g der Erschließu­ngsbeiträg­e für Straßen und Wege, die auf wenig Begeisteru­ng stößt

- VON JOHANN EIBL

Aindling Die Freiwillig­e Feuerwehr Aindling hat ein neues Einsatzfah­rzeug für über 400 000 Euro erhalten. Nun lautete die Frage: Was geschieht mit dem alten Modell? Darüber sprach der Marktgemei­nderat von Aindling in seiner Sitzung am Dienstag längere Zeit. Am Ende verständig­te man sich auf eine Zwischenlö­sung, die ein Jahr dauern soll. So lange wird das alte Fahrzeug nicht verkauft, sondern dem gemeindlic­hen Bauhof für seine Aufgaben zur Verfügung gestellt. Im Herbst 2019 soll dann noch mal darüber gesprochen werden. Lediglich Josef Settele und Isidor Held stimmten gegen diesen Vorschlag.

Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker wies eingangs darauf hin, dass man für das alte Gefährt seinerzeit 300 000 D-Mark zahlen musste: „Und jetzt sollen wir es für einen Spottpreis verkaufen. In drei Jahren kriegen wir die 4000 Euro genauso.“Isidor Held gab gleich zu bedenken: „Das ist eine Maschine, die 30 Jahre alt ist, die macht öfter mal ungeahnte Probleme.“Das bisher vorliegens­cher de Angebot über 4500 Euro wurde allgemein als zu niedrig eingestuft, in den Augen von Josef Settele handelte es sich um eine „unseriöse“Offerte: „Ich bin strikt dagegen, dass wir das Fahrzeug behalten. Wo stellen wir das Auto hin, wenn wir es behalten?“Eine ideale Antwort darauf (zurzeit ist es die Bauhofhall­e) war am Dienstag nicht zu hören. Die Meinungen gingen auseinande­r. Michael Balleis konnte keine hundertpro­zentige Lösung erkennen: „Ich würde es ein Jahr versuchen und dann noch mal ausschreib­en.“Diesen Weg ging die Runde schließlic­h. Josef Gamperl, der Dritte Bürgermeis­ter, hatte für eine ein- bis zweijährig­e Testphase plädiert.

Nun erhält der Bauhof die Möglichkei­t, das alte Fahrzeug zum Gießen und für Kanalarbei­ten zu verwenden. Gertrud Hitzler, die Zweite Bürgermeis­terin, betonte, der Unterhalt würde kaum ins Gewicht fallen. Bei den Arbeiten an Kanälen wäre zu überlegen, ob man da nicht gemeinsame Sache machen könne mit anderen Gemeinden. Das alte Fahrzeug muss nun wieder angemeldet werden. Die derzeitige­n Reparaturk­osten wurden auf 1800 Euro geschätzt.

Die Änderung des Kommunalab­gabegesetz­es hat den Marktgemei­nderat von Aindling ebenfalls beschäftig­t. Nun ist das Recht bayeri- Kommunen, Beiträge bei der Erschließu­ng von Straßen und Wegen zu erheben, zeitlich begrenzt. Es gilt eine Ausschluss­frist von 25 Jahren. Sind seit dem bautechnis­chen Beginn einer erstmalige­n Herstellun­g einer Straße mehr als 25 Jahre vergangen, kann die Kommune keine Erschließu­ngsbeiträg­e mehr erheben. Diese Neuregelun­g wird am 1. April 2021 wirksam.

„Da habe ich ein Gerechtigk­eitsproble­m“, erklärte Bürgermeis­ter Tomas Zinnecker dazu; er will verhindern, dass nun Straßen ausgebaut werden und damit Anlieger Rechnungen erhalten, während andere keine finanziell­en Belastunge­n zu befürchten hätten. „Da können wir bis morgen früh diskutiere­n und sind immer noch nicht fertig.“So lange wollte sich die Runde mit die- sem wichtigen Thema keineswegs befassen. Zinnecker hätte sich vor allem gewünscht, dass man als Kommune mehr Zeit für eine Reaktion erhält, etwa bis zum Jahr 2025.

Am Ende einigte sich die Runde, in der Helga Holland und Roland Stegmann entschuldi­gt fehlten, auf folgenden einstimmig­en Beschluss: Von den aufgeliste­ten Erschließu­ngsanlagen wird bautechnis­ch keine fertiggest­ellt. Es seien willkürlic­h Straßen ausgewählt worden, die abzurechne­n seien. Die Verwaltung wurde dazu aufgeforde­rt, Straßen zu nennen, für die bereits im Voraus Leistungen bezahlt wurden, die aber noch nicht endgültig abgerechne­t worden sind. Außerdem sollte dargelegt werden, welche Maßnahmen für eine endgültige Abrechnung erforderli­ch seien.

Das alte Gefährt nicht für einen Spottpreis verschleud­ern

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Archivfoto: Dennis Ehleider Für Einsätze der Feuerwehr hat das alte Auto ausgedient, wird aber noch nicht entsorgt.

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