Pfarrhaus wird umgebaut
Umbau Auf der Großbaustelle des Pfarrhauses wird fast überall gewerkelt. Hier entsteht das organisatorische Zentrum der neuen Pfarreiengemeinschaft. Laut Terminplan soll der Umbau bis Jahresende fertig sein. Das könnte knapp werden
Zum Verwaltungszentrum für die Pfarreiengemeinschaft wird derzeit das Aichacher Pfarrhaus umgebaut. Das Projekt kostet über eine Million Euro.
Aichach Der Baulärm, der aus dem Aichacher Pfarrhaus zu hören ist, ist von außen der einzige Hinweis darauf, dass hier gearbeitet wird. Innen ist das historische Gebäude aus dem 16. Jahrhundert fast nicht wiederzuerkennen. Wände und Fußböden sind herausgerissen, an jeder Ecke wird gearbeitet und über allem liegt Baustaub. Lediglich das Pfarrbüro ist noch eine relativ unberührte Enklave auf der Baustelle. Rund 1,2 Millionen Euro sind für den Umbau veranschlagt. Skeptisch ist Kirchenpfleger Günter Füllenbach, ob die Arbeiten wie geplant bis zum Jahresende abgeschlossen sein werden. Traditionell ist im Pfarrhaus sowohl die Wohnung des Pfarrers als auch das Pfarrbüro untergebracht. Das war in Aichach nicht anders. Die Gründung der Pfarreiengemeinschaft, in der mehrere Pfarreien zusammengefasst sind, machte nun aber ein Umdenken notwendig. Der Kirchenpfleger fasst es so zusammen: „Wir müssen für die Zukunft ein Pfarrhaus schaffen, wo der Schwerpunkt auf der Arbeit liegt.“Also ein Platz für die Verwaltung und die pastoralen Mitarbeiter.
Wie das zu bewerkstelligen ist, daran tüftelte ein Team eine ganze Zeit lang. Dazu gehören Füllenbach und der Augsburger Architekt Rainer Heuberger. Der Kirchenpfleger erklärt warum: „Wir gingen zuerst immer davon aus, dass der Pfarrer hier wohnen bleiben wird.“Inzwischen hat das Team eine andere Lösung gefunden und dafür auch die Zustimmung der bischöflichen Finanzkammer erhalten: Der Wohnsitz des Pfarrers wurde offiziell ins ehemalige Stadtpredigerhaus verlegt. In dem Gebäude an der Bahnhofstraße wohnt Stadtpfarrer Herbert Gugler bereits. Ursprünglich war das nur als Übergangslösung geplant gewesen.
Amtssitz des Stadtpfarrers aber bleibt weiter das Pfarrhaus. Damit dieses auch „geistlich“bewohnt ist, erhält der Stadtprediger eine Wohnung im Dachgeschoss. Dort wohnte die Hausfrau des früheren Stadt- pfarrers Helmut Mayr. Danach wurde ein Teil der Räume als Lagerfläche genutzt. „Wir haben hier gründlich entrümpelt“, sagt der Kirchenpfleger und zeigt auf die leer geräumten Zimmer in der künftigen Wohnung des Stadtpredigers. Die steile Treppe, die in sein Stockwerk führt, soll übrigens im Zuge des Umbaus „entschärft“werden.
Völlig verändert wird das Obergeschoss, der frühere Wohnbereich des Pfarrers. Sein Wohnzimmer und das danebenliegende Bad werden zu einem großen Büro für pastorale Mitarbeiter umgebaut. Daran schließt sich, wie jetzt schon, das Arbeitszimmer des Pfarrers an. Wie im ganzen Haus wurden auch hier neue Fenster eingebaut. Füllenbach weist auf die Stuckdecke hin: „Die ist noch aus der Bauzeit des Hauses und streng denkmalgeschützt.“Ein Teil der Pfarrhausküche im Erdgeschoss wird ein Sozialraum für die Mitarbeiter. Der andere Teil wird zum Sanitärbereich mit zwei Toiletten umgebaut, eine davon behindertengerecht. Im alten Wirtschaftsraum, in dem früher die Waschmaschine ihren Platz hatte, wird künftig die Technik untergebracht.
Beinahe unbeeindruckt vom Baulärm ringsum arbeiten die Sekretärinnen im Pfarrbüro. Das ist vorerst von den Arbeiten ausgenommen. „Sie müssen hausintern umziehen“, erklärt Füllenbach, wie der Umbau bei laufendem Betrieb geplant ist. Bereits 2017 war das Dach des Pfarrhauses neu eingedeckt und isoliert worden, ein Notausgang wurde eingebaut. Der Zugangsbereich wird noch mit einer Rampe behindertengerecht gestaltet. Kosten in Höhe von rund 1,2 Millionen Euro sind für das Bauprojekt veranschlagt. Den Großteil davon trägt das Bistum Augsburg. Lediglich bei den Kosten für den Wohnraumneubau im Dachgeschoss muss sich die Pfarrei laut Füllenbach im fünfstelligen Bereich beteiligen. Bis zum Jahresende sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Der Kirchenpfleger sagt zum Terminplan allerdings: „Ich sehe das nicht mehr so ganz optimistisch.“