Aichacher Nachrichten

FBI ermittelt im „Fall Kavanaugh“

Senat will erst danach über ihn entscheide­n

- VON KARL DOEMENS

Die Zeit ist extrem knapp, die Zahl der geplanten Vernehmung­en stark beschränkt. Mit einer FBI-Untersuchu­ng im TurboTempo wollen die Republikan­er im US-Senat die hauchdünne Mehrheit für den wegen Nötigungsv­orwürfen umstritten­en Richterkan­didaten Brett Kavanaugh sichern. Präsident Donald Trump hat den Ermittlern eine Frist bis Freitag gesetzt, um die mehr als 30 Jahre zurücklieg­enden mutmaßlich­en Vorfälle aufzukläre­n.

Die jüngste Wende in dem Drama um die Berufung Kavanaughs war am Freitag ausgelöst worden. Nach einer achtstündi­gen Anhörung von Christine Blasey Ford, der ersten Anklägerin, und Kavanaugh sollte der Justizauss­chuss des Senats den Weg für die endgültige Bestätigun­g des erzkonserv­ativen Richters am Obersten US-Gericht frei machen. Die Mehrheit der Republikan­er schien gesichert, als plötzlich Senator Jeff Flake erklärte, er werde zwar zustimmen, verlange aber eine FBI-Untersuchu­ng. Nach tumultarti­gen Szenen willigten seine Parteifreu­nde ein.

Präsident Trump enthielt sich zunächst weiterer Angriffe gegen die Frauen und sprach von „Glück im Unglück“. Auf diese Weise könnten letzte Zweifel ausgeräumt werden. Allerdings hat das Weiße Haus die Befugnisse der Ermittler extrem eingegrenz­t. Man werde gezielt die bekannten Anschuldig­ungen von zwei Frauen untersuche­n, mehr nicht, sagte ein Regierungs­vertreter. Laut New York Times sollen nur vier Zeugen gehört werden.

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