FBI ermittelt im „Fall Kavanaugh“
Senat will erst danach über ihn entscheiden
Die Zeit ist extrem knapp, die Zahl der geplanten Vernehmungen stark beschränkt. Mit einer FBI-Untersuchung im TurboTempo wollen die Republikaner im US-Senat die hauchdünne Mehrheit für den wegen Nötigungsvorwürfen umstrittenen Richterkandidaten Brett Kavanaugh sichern. Präsident Donald Trump hat den Ermittlern eine Frist bis Freitag gesetzt, um die mehr als 30 Jahre zurückliegenden mutmaßlichen Vorfälle aufzuklären.
Die jüngste Wende in dem Drama um die Berufung Kavanaughs war am Freitag ausgelöst worden. Nach einer achtstündigen Anhörung von Christine Blasey Ford, der ersten Anklägerin, und Kavanaugh sollte der Justizausschuss des Senats den Weg für die endgültige Bestätigung des erzkonservativen Richters am Obersten US-Gericht frei machen. Die Mehrheit der Republikaner schien gesichert, als plötzlich Senator Jeff Flake erklärte, er werde zwar zustimmen, verlange aber eine FBI-Untersuchung. Nach tumultartigen Szenen willigten seine Parteifreunde ein.
Präsident Trump enthielt sich zunächst weiterer Angriffe gegen die Frauen und sprach von „Glück im Unglück“. Auf diese Weise könnten letzte Zweifel ausgeräumt werden. Allerdings hat das Weiße Haus die Befugnisse der Ermittler extrem eingegrenzt. Man werde gezielt die bekannten Anschuldigungen von zwei Frauen untersuchen, mehr nicht, sagte ein Regierungsvertreter. Laut New York Times sollen nur vier Zeugen gehört werden.