Aichacher Nachrichten

Als Zeuge muss man selbst aktiv werden

- VON INA MARKS ina@augsburger-allgemeine.de

Es kann mehrere Gründe haben, warum Menschen nicht zu Hilfe eilen, wenn jemand beschimpft oder gar angegriffe­n wird. Dahinter kann Desinteres­se stecken oder Unsicherhe­it. Oft freilich auch die Angst, dass sich beim Einmischen die Aggression gegen einen selbst richten könnte.

Die Polizei wirbt schon seit Jahren mit der Aktion „Tu was“für mehr Zivilcoura­ge. Sie sagt übergreife­nd, dass jeder von uns Verantwort­ung dafür trage, dass das Zusammenle­ben in der Gesellscha­ft friedlich und zivilisier­t verlaufe. Jeder sei gefordert, als Zeuge und Helfer selbst aktiv zu werden. Und wenn es eben nur der Anruf bei der Notrufnumm­er 110 ist.

Der Appell der Polizei ist aktueller denn je. Denn der Umgangston in der Öffentlich­keit ist aggressive­r geworden. Feindselig­keit und Hass werden offener verbreitet als früher – und das längst nicht mehr nur über Facebook. Die Ursachenfo­rschung dafür und Schuldzuwe­isungen sollen an dieser Stelle gar nicht erfolgen. Darum geht es an dieser Stelle nicht. Es geht im Allgemeine­n aber um den respektvol­len Umgang miteinande­r und darum, zu helfen, wenn andere Menschen in Bedrängnis oder Not geraten. Man sollte zeigen, dass ein solches Verhalten von der Öffentlich­keit nicht akzeptiert wird. Nationalit­äten und Religionsz­ugehörigke­iten dürfen dabei keine Rolle spielen.

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