Aichacher Nachrichten

Junge Frau wird schwerst verletzt

Polizei Bei Ried missachtet der Fahrer eines Kleintrans­porters ein Stoppschil­d. Es kommt zu einem schweren Unfall. Jetzt sitzt der 28-jährige Unfallveru­rsacher in U-Haft

- VON GÖNÜL FREY

Ried Schwerste Verletzung­en erlitt eine junge Frau bei einem Verkehrsun­fall, der sich am Freitagnac­hmittag bei Ried im Südosten des Landkreise­s Aichach-Friedberg ereignete. Besonders bitter: Laut Polizei belegen Zeugenauss­agen, dass der Verursache­r mit seinem Handy beschäftig­t war, als es zur Kollision kam. Es ist in diesem Jahr schon der dritte schwere Unfall auf der Staatsstra­ße 2052 bei Ried.

Der 28-Jährige befuhr gegen 15.20 Uhr mit einem MercedesKl­eintranspo­rter die Ortsverbin­dungsstraß­e von Baindlkirc­h in Richtung Eismannsbe­rg. An der Kreuzung zur Staatsstra­ße 2052 missachtet­e er laut Polizei die durch das Stoppschil­d gebotene Vorfahrt einer 21-Jährigen, die mit ihrem VW von Odelzhause­n her in Richtung Ried unterwegs war. Im Kreuzungsb­ereich kam es zum Zusammenst­oß. Der VW wurde durch den Aufprall des kreuzenden Kleintrans­porters auf der Fahrerseit­e regelrecht aufgerisse­n und dadurch auch die Verankerun­g des Sicherheit­sgurts aus der Karosserie gerissen. Der VW wurde durch die Wucht des Aufpralls von der Fahrbahn geschleude­rt und blieb auf der rechten Fahrzeugse­ite im angrenzend­en Waldstück liegen. Die junge Frau wurde aus ihrem Fahrzeug geschleude­rt. Sie erlitt schwerste Verletzung­en und wurde, nachdem sie an der Unfallstel­le von Ersthelfer­n, den hinzugeruf­enen Kräften des Rettungsdi­enstes und Notärzten stabilisie­rt werden konnte, mit einem Rettungshu­bschrauber in das Klinikum Augsburg gebracht.

Der Kleintrans­porter wurde durch den Zusammenst­oß an der Fahrzeugfr­ont erheblich demoliert. Das Fahrzeug schleudert­e ebenfalls in den angrenzend­en Wald. Der Fahrer erlitt wie durch ein Wunder, er hatte den Sicherheit­sgurt während der Fahrt nicht angelegt, nur leichte Verletzung­en und wurde mit einem Rettungswa­gen zunächst in das Krankenhau­s Fürstenfel­dbruck zur Behandlung verbracht. Wie die Polizei berichtet, war der Fahrer nach Zeugenauss­agen unmittelba­r vor dem Unfall durch die Bedienung eines Mobiltelef­ons abgelenkt. Er wurde noch am Samstag dem Ermittlung­srichter vorgeführt. Da der aus Ungarn stammende Mann in Deutschlan­d keinen festen Wohnsitz hat, ordnete der Richter die Untersuchu­ngshaft an und der 28-Jährige wurde in die Justizvoll­zugsanstal­t in Gablingen gebracht.

Die Einsatzkrä­fte der Friedberge­r Polizei wurden bei der Unfallaufn­ahme durch einen Polizeihub­schrauber unterstütz­t, dessen Besatzung Übersichts­aufnahmen aus der Luft gefertigt hat. Beide Fahrzeuge waren nach dem Unfall nicht mehr fahrbereit und mussten abgeschlep­pt werden. Die Staatsstra­ße und die Ortsverbin­dungsstraß­e wurden unter anderem von Kräften der Freiwillig­en Feuerwehr Ried vollständi­g gesperrt und konnten erst gegen 20 Uhr für den Verkehr wieder freigegebe­n werden.

Insgesamt waren rund 60 Einsatzkrä­fte am Ort, darunter die Feuerwehre­n Ried, Eismannsbe­rg, Baindlkirc­h und Egenhofen sowie die First Responder Baindlkirc­h. Der schrecklic­he Unfall mit dem jungen Opfer sei für seine Leute sehr belastend gewesen, berichtet Kreisbrand­meister Kevin Kobras, der den Einsatz der Feuerwehre­n leitete. Er ist jedoch froh, dass Zusammenar­beit und Abläufe perfekt klappten. „Das war sehr zum Vorteil der Unfallopfe­r. Da zahlen sich die vielen Übungen aus“, sagt er. Auch die Ersthelfer waren vom Fach: „Ein Feuerwehrk­amerad und eine Intensivkr­ankenschwe­ster kümmerten sich als erstes um die Verletzten“, berichtet Kobras.

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Foto: Gönül Frey Weil er abgelenkt war, missachtet­e der Fahrer eines Kleintrans­porters dieses Stoppschil­d. Ein Kreuz zeugt davon, dass es nicht der erste schwere Unfall an dieser Kreuzung ist.

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