Sie malt die Geister der Erde
Kunst Sophie Weber zeigt ihre Bilder im Klostermühlenmuseum
Thierhaupten Die Sonne geht unter in kräftigem Rot und Orange – beim Blick aus dem Fenster in Sofie Webers Maleratelier und auch auf ihren Leinwänden. „Von hier aus kann ich den Sonnenuntergang wunderbar beobachten“, schwärmt die Künstlerin aus Thierhaupten. Immer wieder taucht die Sonne in ihren Bildern auf. Unter dem Motto „Geister der Erde“sind ihre Werke bis zum 14. Oktober im Thierhauptener Klostermühlenmuseum zu sehen.
Dabei kommt in ihren Gemälden vor allem „weibliche Energie und Spiritualität“zum Ausdruck. „Jedes Tier und jede Farbe hat eine eigene Bedeutung“, schildert Weber. So stellt sie den Zusammenhang zwischen Körper, Seele und Geist dar oder zeigt das Zusammenspiel von Himmel und Erde. Die vier Elemente spielen in ihrer Malerei eine wichtige Rolle. Intensive Farben und Sinnbilder symbolisieren die Leichtigkeit und das Loslassen; es dreht sich vieles ums Aufblühen und das Entfalten.
Weber zeigt aber auch kleine Kunstwerke in Form von Steinen, die sie zum Beispiel am Lech gefunden hat. Durch feine Linien und wenig Farbe hebt die Thierhauptenerin die Strukturen hervor, die den jeweiligen Stein bereits prägen. Die Malerin beschreibt: „Dadurch lassen sich ganz einzigartige Formen entdecken. Man erkennt Gesichter, Tierköpfe und Fantasiefiguren.“Genau darum gehe es bei den „Geistern der Erde“.
Sofie Weber kann sich noch gut an die Anfänge ihrer Leidenschaft erinnern. „Als Kind habe ich schon gerne in der Schule gezeichnet und Bilder in das Poesiealbum meiner Cousine gemalt“, lächelt die Malerin heute. Jahre später habe sie dann ihre ersten Kurse an der Volkshochschule zum Thema Bauernmalerei besucht – sie bemalte Milchkannen und restaurierte Mobiliar für eine Zimmerausstattung. Als Kunstlehrerin unterrichtete die Thierhauptenerin selbst die Ikonenmalerei. Immer noch gibt sie private Malkurse im eigenen Haus.
Zu Sofie Webers Motiven zählen auch prägende Ecken im eigenen Dorf. So erhebt sich auf einer Staffelei das ehemalige Benediktinerkloster und spiegelt sich im darunter gelegenen Klosterweiher. Die alte Getreidemühle am Ufer der Friedberger Ach wiederum ziert eine andere Leinwand – heute befindet sich darin das Klostermühlenmuseum.
Termine Am Sonntag, 14. Oktober, kann die Ausstellung im Klostermühlenmuseum in Thierhaupten jeweils ab 14 Uhr besucht werden. Dann ist die Künstlerin vor Ort, der Eintritt ist frei. Ansonsten ist die Ausstellung zu den regulären Öffnungszeiten des Klostermühlenmuseums zu sehen.