Klangerlebnis zum Kirchweihfest
Pfarrei Chor verleiht dem festlichen Gottesdienst zum 110. Geburtstag der Obergriesbacher Pfarrkirche einen besonderen Rahmen. Hier lässt sich ein musikalischer Aufschwung hören
Obergriesbach Mit einem feierlichen Gottesdienst beging die Pfarrei St. Stephan Obergriesbach das Kirchweihfest zum 110. Geburtstag ihrer Pfarrkirche. Das Gotteshaus wurde am 28. September 1908 durch den damaligen Bischof von Augsburg, Maximilian Ritter von Lingg, feierlich eingeweiht.
Dem Kirchweihfest verlieh der stimmgewaltige Chor ObergiesbachKlingen/Mauerbach unter der Leitung von Wolfgang Wirsching, begleitet von einem jungen Violinorchester unter der Leitung von Karl Wilhelm Agatsy, und Anna Rast an der Orgel einen würdigen Rahmen. Zur Aufführung kam die Messe von Charles Gounod in C-Dur. Die Gottesdienstbesucher erlebten Kirchenmusik auf hohem Niveau.
Kirchweih wird seit dem Mittelalter gefeiert. In Bayern wird das Kirchweihfest vielerorts am 3. Oktober, mancherorts am eigentlichen Weihetag der Kirche, wie in Obergriesbach, begangen. Pfarrer Karl Heinz Reitberger stellte seine Predigt unter das Motto „Kirche – do bin i dahoam“. Die Fahnenabordnungen der Ortsvereine wohnten dem Gottesdienst bei.
Die Messe von Gounod in C-Dur war für die Gottesdienstbesucher ein Klangerlebnis unter der professionellen Leitung Wirschings. Die Pfarrei Obergriesbach ist in der glücklichen Lage, aus einem großen kirchenmusikalischen Potenzial, teilweise mit namhaften Sängerinnen und Sängern, schöpfen zu können. Gerade in Zeiten, wo sich in manchen Gemeinden Chöre auflösen, erlebt die musikalische Szene in Obergriesbach einen Aufschwung.
Beim Kirchweihfest begleitete das Violinorchester um Karl Wilhelm Agatsy den Chor. Bemerkenswert, dass im Orchester neun Kinder unter zwölf Jahren spielten, die ihren Auftritt mit Bravour meisterten. Dass das Schlussstück, die „Toccata und Fuge“von Johann Sebastian Bach, von der elfjährigen Isabelle Auer an der Orgel gespielt wurde, wussten zu dem Zeitpunkt die wenigsten Gottesdienstbesucher. Isabelle Auer hat seit fünf Jahren Klavierunterricht bei Anna Rast. Für die Toccata hatte sie aber nur eine Orgelprobe, wie Anna Rast anerkennend von ihrer Schülerin erzählte. Mit Beifall wurden Chor und Orchester belohnt. Zum Stehempfang nach dem Gottesdienst erwartete die Besucher eine heimelige Atmosphäre neben der Kirche mit vielen Kerzen an den Tischen.
Pfarrgemeinderat, Ministranten und Helfer kümmerten sich um das Wohl der Gäste. Vor allem aber die Flammkuchen aus Hubert Asams Pizzaofen waren gefragt. Im Team mit Peter Hopfensitz reichten die beiden gut 50 Flammkuchen über den Tisch. Erwachsene und Kinder genossen die Stimmung noch recht lange.