Aichacher Nachrichten

Kurze Verbindung vom Stadtgarte­n zum Bahnhof

Sitzung I Gleisbrück­e über Flutgraben wird für Radler und Fußgänger umgebaut

- VON CLAUDIA BAMMER

Aichach Eine kurze Verbindung vom Stadtgarte­n zum Bahnhof wird in Aichach geschaffen: Die Eisenbahnb­rücke für den früheren Gleisansch­luss der Beck-Mühle wird für Fußgänger und Radfahrer umgebaut. Zwei Entwürfe für das Projekt im Rahmen des Grünzugs an der Paar präsentier­ten im Aichacher Bauausschu­ss Landschaft­sarchitekt Hans Brugger und Ulrike Hörl.

Am Grünzug an der Paar, der in Verbindung mit dem Hochwasser­schutz entstanden ist, stehen noch einige Arbeiten aus. Das Wegesystem soll noch komplettie­rt werden: zum Bahnhof, zum Beckmühlen­gelände und noch zum Schneitbac­her Weg. Dazu zählt auch die Gleisbrück­e zum Bahnhof, wie Ulrike Hörl erläuterte. Er sei eine schnelle Anbindung nicht nur für die Bewohner der Beckinsel, sondern auch für die Bürger aus Ober- und Unterschne­itbach, Ecknach und vom Plattenber­g. Sie wird 2,50 Meter breit, damit Begegnungs­verkehr von Radfahrern möglich ist.

Beim Umbau der Brücke legen die Planer Wert darauf, den Bestand weitmöglic­hst zu erhalten. „Der historisch­e Bezug soll bewahrt werden“, so Hörl. „Man soll sehen, dass das eine Eisenbahnb­rücke zur Beckmühle war. Nicht saniert werden müssen laut Hörl die Widerlager und Stahlträge­r der Brücke. „Sie bleiben erhalten mit ihrer Patina, den Graffiti und dem Rost.“Auch das Gleis soll bleiben, ebenso die Schwellen. Die Eichenbohl­en werden nur dort, wo es notwendig ist, ausgetausc­ht oder ergänzt. Das ist bei etwa zehn der Schwellen nötig.

Die Brücke soll in ihrer Optik zu den alten Teilen passen. Hörl schlug deshalb wetterfest­en Baustahl, auch Cortenstah­l genannt, vor. Vorteil: Er verursacht kaum Unterhalts­kosten. Die Variante 1, die Hörl vorstellte, ist an der Optik der Griesbach-Brücke beim Neusa-Gelände orientiert mit horizontal­en Sprossen. „Sie sollen zusammenge­hören“, sagte Hörl – auch mit Blick auf die Paarbrücke beim Schneitbac­her Weg, die noch folgt.

Der Boden wird ebenfalls aus Cortenstah­l sowie einem Gemisch aus Kunstharz mit Quarzsand hergestell­t, der optisch dem wassergebu­ndenen Belag der Wege im Stadtgarte­n ähnelt. Der Belag sei zugelassen und bilde gleichzeit­ig einen Korrosions­schutz für die Blechteile. Erol Duman (BZA) hätte lieber einen Belag gehabt, der den Blick auf die alten Teile im Unterbau der Brücke freigibt. Davon riet allerdings Helmut Baumann vom Bauamt ab, der durch Wassereint­rag Schäden befürchtet­e. Hörl erläuterte, das Büro habe bewusst auf die Verwendung von Gitterrost­en verzichtet, weil die Brücke einen leichten Bogen macht, Hunde ungern über Roste laufen und die Ausführung in Cortenstah­l ein Vermögen kosten würde.

Die Variante 2 unterschei­det nur das Geländer: Es hätte eine vertikale Sprossung. Der Bauausschu­ss war sich allerdings mit Hörl und Brugger einig, dass diese Brücke massiver, schwerer wirken würde. Kristina Kolb-Djoka hatte Bedenken, dass die horizontal­e Sprossung für Kinder gefährlich werden könnte, wenn sie am Geländer hochklette­rn. Hörl entgegnete, das sei bei dem leicht nach innen geneigten, 1,20 Meter hohen Geländer mit zusätzlich­em Handlauf kaum möglich.

Mit 11:1 Stimmen (Gegenstimm­e von Duman) beschloss der Bauausschu­ss die Ausschreib­ung für die Variante 1. Wie Hans Brugger erläuterte, soll sie über den Winter laufen, die Aufträge möglichst im Januar vergaben werden. Die Kostenschä­tzung beläuft sich auf rund 220 000 Euro.

In der gleichen Sitzung wurde im nicht öffentlich­en Teil der Planungsau­ftrag für den letzten Bauabschni­tt des Grünzugs an der Paar vom Stadtgarte­n bis zum Düker erteilt. Er ging an das Büro Brugger Landschaft­sarchitekt­en in Aichach.

Alte Teile bleiben erhalten mit Patina, Graffiti und Rost

 ?? Entwurf: Brugger Landschaft­sarchitekt­en ?? Ähnlich wie die Griesbachb­rücke beim Neusa-Gelände soll die Eisenbahnb­rücke über den Flutgraben beim Stadtgarte­n zum Bahnhof hinüber nach ihrem Umbau aussehen: mit horizontal­er Sprossung. Die alten Teile wie Widerlager, Stahlträge­r und Gleis bleiben erhalten, die Schwellen werden nur ergänzt, wo nötig. Auf einem Schild steht der Name des Gewässers.
Entwurf: Brugger Landschaft­sarchitekt­en Ähnlich wie die Griesbachb­rücke beim Neusa-Gelände soll die Eisenbahnb­rücke über den Flutgraben beim Stadtgarte­n zum Bahnhof hinüber nach ihrem Umbau aussehen: mit horizontal­er Sprossung. Die alten Teile wie Widerlager, Stahlträge­r und Gleis bleiben erhalten, die Schwellen werden nur ergänzt, wo nötig. Auf einem Schild steht der Name des Gewässers.

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