Wolfgang Baierl steigt aus der CSU-Fraktion aus
Politik Er will in Zukunft als Parteiloser im Marktgemeinderat in Pöttmes mitentscheiden. Wie es zu dieser Entscheidung gekommen ist
Pöttmes Wolfgang Baierl zieht einen Schlussstrich. Das Mitglied des Pöttmeser Marktgemeinderats ist aus der CSU-Fraktion ausgetreten. Ganz spontan war der Entschluss nicht. „Fraktionsintern gab es kleinere Probleme“, beschreibt Wolfgang Baierl die Situation. Das Verhältnis sei schon seit Längerem etwas angespannt gewesen. Mit seinem Austritt schrumpft die CSUFraktion in Pöttmes auf sechs Mitglieder. Die CWG-Fraktion hat sechs Vertreter und der Bürgerblock mit Bürgermeister Franz Schindele acht. Wolfgang Baierl wird als einziger Fraktionsloser weiterhin im Marktgemeinderat sitzen.
Fast 17 Jahre hatte Baierl als CSU-Mitglied im Marktgemeinderat mitentschieden. Ihm sei sehr daran gelegen, dass die Arbeit im Gremium friedlich abläuft, sagt er. „Wir müssen zusammen so viele Entscheidungen treffen, da braucht man Herz dazu, nicht Parteipolitik.“Wie er erklärt, sei der Stein des Anstoßes für ihn eine Debatte um ein nicht öffentliches Thema gewesen. Deshalb könne er sich über die genauen Vorgänge nicht öffentlich äußern. Nur so viel: „Bei dieser Entscheidung waren wir nicht alle einer Meinung.“Der Austritt sei für ihn die bessere Lösung. Jetzt fühle er sich wohler. Wie es weitergeht, kann er noch nicht sagen. Er könne sich vorstellen, weiter ohne Fraktion im Marktgemeinderat mitzuentscheiden. Ebenso gut sei es möglich, dass er sich einer anderen Fraktion anschließt, so Baierl.
Sein Sitz im Bauausschuss ist nun aber wieder vakant. Er soll in der nächsten Sitzung des Marktgemeinderats ausgelost werden. Wie der Pöttmeser Geschäftsstellenleiter Stefan Hummel erklärt, haben jetzt rein rechnerisch CSU, CWG und Fraktionslose im Rat den gleichen Anspruch auf den frei gewordenen Sitz im Bauausschuss, sodass der Sitz per Losentscheid vergeben wird. Die Vorsitzende des CSU-Ortsverbandes, Sissi Veit-Wiedemann, bestätigt die Geschehnisse. Baierl habe ihr den Rücktritt mitgeteilt, und es sei zuletzt noch schriftlich und mündlich kommuniziert worden. Auch Sissi Veit-Wiedemann spricht von einem Entschluss, mit dem Baierl nicht einverstanden gewesen sei. „Schade, dass jemand wegen einer demokratischen Entscheidung diese Konsequenz gezogen hat“, sagt sie. Mit der CSU habe das nichts zu tun. Politisch ändert sich nach ihrer Einschätzung zunächst wenig für die Pöttmeser CSU-Fraktion. Sie verliere durch den Austritt Baierls keine Mehrheit, die gebe es im Marktgemeinderat nicht. 2020 finden die nächsten Kommunalwahlen statt.
„Wir müssen zusammen so viele Entscheidungen treffen, da braucht man Herz dazu, nicht Parteipolitik.“Wolfgang Baierl