Wasser ist ihr Element
Sportporträt Schwimmerin Lena Schweiger aus Rehling hat ein ambitioniertes Ziel. Die Elfjährige möchte in der nächsten Saison die Anzahl ihrer Medaillen auf 200 aufstocken. Dabei ist sie jetzt schon sehr erfolgreich
Rehling Im Hause Schweiger dreht sich vieles um den Sport von Tochter Lena – das Schwimmen. Mutter Tanja fährt die Elfjährige zum Training und ist auch bei den Wettbewerben regelmäßig am Beckenrand zu finden. Lautstark feuert sie dort ihre Tochter an und ist mächtig stolz.
Lenas jüngerer Bruder Robin berichtet seinen Freunden von seiner großen Schwester, und auch Vater Gerald Schweiger freut sich riesig über die Erfolge seiner Tochter. Lena selbst nimmt ihre Schwimmkarriere deutlich gelassener, zumindest scheint es so. Obgleich die Elfjährige gerne mit ihrer Schwimmleidenschaft und ihren großen Erfolgen hinterm Berg hält, trägt die Rehlingerin doch eine riesengroße Portion Ehrgeiz in sich, die sie durch ihre ruhige Art nur zu gut verbergen kann. Doch sie weiß, was sie will und was sie tun muss, um sehr gute Ergebnisse zu erzielen.
Im Wasser zu sein, liegt der Elfjährigen deutlicher mehr, als über ihre Erfolge zu sprechen. Immer dann, wenn sie schwimmt, be- kommt sie den „Kopf frei“, erklärt die Schülerin, die die Mittelschule in Aindling besucht. Beim Schwimmen vergisst sie den Streit mit Mutter Tanja, den Schulstress und alles, was sie sonst belastet, verrät sie. Zeit, um den Stress abzubauen, hat die Rehlingerin jede Menge, denn sie trainiert viermal pro Woche jeweils zwei Stunden beim TSV Gersthofen. Begonnen hat sie ihre Schwimmkarriere mit acht Jahren. Ihre größten Erfolge waren für die Elfjährige die Platzierungen bei den Meisterschaften: Dreimal holte sie den dritten Platz, einmal Platz zwei.
Während ihre Hand durch die 116 Medaillen streicht, die sie in den letzten beiden Wettkampfjahren gewonnen hat, zeigt auch die schüchterne Elfjährige, wie stolz sie auf ihre Erfolge ist. Und sie hat große Ziele: Im nächsten Jahr soll die Zahl der Medaillen auf über 200 ansteigen, verrät sie, wohl wissend, dass dann die Haltevorrichtung über ihrem Bett vermutlich zu kurz werden wird für all ihre Medaillen. Doch nicht nur an die nächste Saison denkt die Rehlingerin, die in den Ferien „schwimmfrei“hatte. Auch die Langzeitplanung der ehrgeizigen Sportlerin ist gesetzt: Sobald sie das Alter und die Zeit erreicht hat, möchte sie bei den süddeutschen und deutschen Meisterschaften antreten. Dafür wird sie hart trainieren. Zu den vier Trainingstagen kommen regelmäßig Wettbewerbe an den Wochenenden. Im vergangenen Jahr schwamm sie sogar zweibayerischen mal auswärts: in Innsbruck (Österreich) und in Brixen (Italien). Zeit für Freunde bleibt der Schülerin wenig, doch das sei nicht so schlimm und wird auch von Freundin Janina Kreisl gern akzeptiert. Wenn die Freundinnen im Sommer gemeinsam beim Schwimmen waren, hat Janina natürlich keine Chance gegen die trainierte Lena, doch beim privaten Besuch am See gehe es auch nicht darum, sondern um den Spaß, erklären die Mädchen.
Geht es hingegen darum, eine Bestzeit zu schwimmen, sind die Zeichen von Schweigers Trainerin das Einzige, was die Elfjährige im Wasser wahrnimmt. „Ein Lächeln meiner Trainerin zeigt mir, ich bin auf dem Weg zur Bestzeit“, verrät die Rehlingerin. Ein Wink bedeute, sie muss auf dem Weg zur Bestzeit noch einen Zahn zulegen. Von den Anfeuerungsrufen ihrer Mutter bekommt die Elfjährige im Wasser nichts mit, doch Tanja Schweiger ist sich sicher: „Es hilft ihr, wenn wir sie anfeuern.“Was neben den Zeichen ihrer Trainer und den Anfeuerungsrufen noch hilft, weiß die Elfjährige ebenso genau, wie sie ihre sportlichen Ziele kennt: Ihre Konkurrenz ist Ansporn für die ehrgeizige Schwimmerin und damit fast schon ein Garant für eine neue Bestzeit.