Aichacher Nachrichten

CSU und Freie Wähler sind bereit

Bayern hat gewählt: Jetzt wird an einer neuen Regierung gebastelt Söder: „Weiter Weg“zu Schwarz-Grün

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München Nach der CSU-Pleite bei der Landtagswa­hl deutet nach ersten Sondierung­sgespräche­n vieles auf eine Koalition von CSU und Freien Wählern hin. Während Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger nach einem Treffen mit der CSU am Mittwoch von keinen unüberwind­baren Hinderniss­en sprach, verwies Grünen-Spitzenkan­didat Ludwig Hartmann später auf einige tiefe Gräben. Die CSU will sich allerdings erst am Donnerstag entscheide­n, mit wem sie förmliche Koalitions­verhandlun­gen aufnehmen will.

Ministerpr­äsident Markus Söder und Seehofer hatten seit der Landtagswa­hl-Pleite am vergangene­n Sonntag aber mehrfach betont, dass sie ein Bündnis mit den Freien Wählern bevorzugen würden. Nun betonten sie, beides seien konstrukti­ve Gespräche gewesen. Die Freien Wähler würden gerne schon am Freitag mit Koalitions­verhandlun­gen beginnen. Aus seiner Sicht sei genug sondiert worden, sagte Aiwanger. „Ich habe keine roten Linien erkennen können, die unüberwind­bar wären.“Es brauche noch Gespräche, aber es gebe keine K-o.Kriterien. Er halte es daher für sinnvoll,

Entscheidu­ng am Donnerstag

schnell mit den Verhandlun­gen zu starten. Dies sei auch ein Signal, nachdem die Koalitions­gespräche in Berlin Monate gedauert hatten.

Auch nach dem Treffen mit den Grünen sprach Söder von einem konstrukti­ven Gespräch. Man habe manch Gemeinsame­s, aber auch manch Trennendes festgestel­lt. Auch wenn Söder eine Entscheidu­ng nicht vorwegnahm, war doch auffällig, dass er sich „trotzdem“für das Gespräch mit der Grünen-Delegation bedankte und sagte: „An einigen Punkten hätten wir einen sehr weiten Weg vor uns.“Auch Grünen-Spitzenkan­didatin Katharina Schulze und Hartmann betonten, man habe Verbindend­es, aber auch Trennendes festgestel­lt.

Die Koalitions­verhandlun­gen stehen in Bayern unter hohem Zeitdruck, die bayerische Verfassung erlaubt keine lange Hängeparti­e wie in Berlin. Spätestens am 5. November muss die erste Landtagssi­tzung sein und eine Woche später die Wahl des Ministerpr­äsidenten. Die CSU ist nach ihrem Absturz bei der Landtagswa­hl am Sonntag auf nur noch 37,2 Prozent künftig auf einen Koalitions­partner angewiesen.

Ein Sondierung­sgespräch von CSU und SPD war zunächst nicht geplant. Der SPD-Landesvors­tand will erst am Sonntag beraten, ob die Partei überhaupt mit der CSU sprechen will.

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