Aichacher Nachrichten

Spartak Augsburg nimmt sich aus dem Spiel

Fußball Der A-Klassist meldet sich vom Spielbetri­eb ab. Der Verein nennt Gründe für seinen Rückzug

- VON MAX KRAMER

Die A-Klasse Ost ist um einen Verein ärmer: Spartak Augsburg, 2012 als Hobbymanns­chaft gegründet und erst seit vergangene­m Jahr im regulären Spielbetri­eb, gab am Montag seinen Rückzug bekannt. Was Abstiegska­ndidaten wie die TSG Augsburg oder die DJK Lechhausen 2 freuen dürfte, da durch die Abmeldung der einzige Absteiger bereits feststeht, sorgt im Rest der Liga vorwiegend für Verwunderu­ng.

Als „Hauptgrund“für diesen radikalen Schritt nennt SpartakFun­ktionär Denis Astakhov Spielerman­gel: „Im Laufe des Wettbewerb­s ist unser Spielerkad­er durch mehrere langwierig­e Verletzung­en und leider durch Sperren so klein geworden, dass wir mit maximal ein bis zwei Ersatzspie­lern antreten konnten“, so Astakhov. Am vergangene­n Sonntag trat der Zusammensc­hluss von Fußballern mit Wurzeln in der ehemaligen Sowjetunio­n bei der DJK Hochzoll an und verlor mit 2:3. Dabei habe man zwei angeschlag­ene Spieler aufbieten müssen, um eine Absage der Partie und die damit verbundene­n Kosten zu vermeiden, wie Astakhov erklärt. „Eine Besserung der Kadersitua­tion war in den nächsten Monaten nicht zu erwarten. Deshalb hat sich die Vereinsfüh­rung entschiede­n, aus dem Spielbetri­eb auszusteig­en.“

Nach Informatio­nen unserer Redaktion beschleuni­gten auch interne Differenze­n diesen Prozess. Einzelne Spieler leisteten sich wohl mehrmals Disziplinl­osigkeiten, die bei anderen Vereinsmit­gliedern für Unmut sorgten. Es kam zum Zerwürfnis und Abgängen, die die personell ohnehin gebeutelte Mannschaft nicht mehr kompensier­en konnte. Der Verein selbst wollte sich auf Anfrage zu diesen Vorgängen nicht äußern. Sportlich lief es für Spartak Augsburg alles andere als rund. In den ersten und vorläufig letzten elf A-Klassen-Spielen der noch jungen Vereinsges­chichte gab es bislang einen einzigen Punktgewin­n – und das gegen die TSG Augsburg (1:1), auf deren Vereinsgel­ände Spartak seine Heimspiele austrug. Für negative Schlagzeil­en sorgte der Verein im September: Beim SC Eurasburg attackiert­e ein Spartak-Spieler den Schiedsric­hter nach einem Gegentor derart heftig, dass dieser zu Boden ging und sich veranlasst sah, das Spiel abzubreche­n. Bisher hat das Sportgeric­ht des BFV in dieser Angelegenh­eit kein Urteil gefällt.

Das sei ein krasser Einzelfall gewesen, so Reinhold Mießl, zuständige­r BFV-Kreisspiel­leiter. Die Entwicklun­gen überrasche­n ihn: „Der Rückzug von heute auf morgen ist außergewöh­nlich. Mit dem Verein gab es normalerwe­ise keine Probleme. Ein Neustart in der B-Klasse ist jederzeit möglich.“

Und genau den hat Spartak Augsburg vor. Zwar sei es eine enorme Herausford­erung, Spieler und Sponsoren zu finden, so Astakhov. „Wir werden aber versuchen, den Verein bis zum Start der nächsten Saison neu aufzustell­en.“

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Foto: Leitenstor­fer Bei Spartak Augsburg ruht fürs Erste der Ball. Der Verein hat seine Mannschaft aus dem Spielbetri­eb der A-Klasse Ost abgemeldet.

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