Fakten sind der beste Kompass
Zeitung in der Schule Beim Projekt ZISCH lernen Mädchen und Buben, wie sie sich in der Medienwelt zurechtfinden können. Neben der Lektüre gibt es Rallyes und Rätsel
Fakten statt Fake-News ist bei einer Tageszeitung die oberste Prämisse. Gerade für die jungen Leser ist es nicht so einfach, die gut recherchierte, von der manipulierten Nachricht zu unterscheiden. Das Projekt „Zeitung in der Schule“– bekannt unter ZISCH – das die
und ihre Heimatausgaben seit über 20 Jahren anbietet, unterstützt Kinder und Jugendliche, sich in der modernen Medienwelt zurechtzufinden. Denn neben der Förderung von Lesen und Schreiben, soll vor allem die Medienkompetenz gestärkt werden. Das von Kooperationspartner Promedia Maasen eigens entwickelte Unterrichtsmaterial soll bei der Orientierung helfen – in Textform und Diskussionsgrundlage, aber auch als Rallye oder Rätsel. Da werden die Grundschüler beispielsweise gefragt, wie man eine absichtlich falsche Nachricht nennt? Fake-News, Scherzi, Ente oder etwa Bericht? Ein Scherz ist es jedenfalls nicht, wenn sogenannte Influencer, also Personen, die aufgrund ihrer starken Internetpräsenz einen starten Einfluss auf junge Menschen ausüben können, versteckte Produktwerbung machen, betonte Kerstin Reisen vom medienpädagogischen Fachinstitut Promedia Maasen. „Wir stellen den Unterschied zwischen Meinungsbildung und Meinungsmache und zwischen seriösen Infos und Selbstdarstellung heraus“, sagte sie vor zahl- reichen interessierten Lehrern aus der Region im Medienzentrum der
Auch in diesem Jahr können die Pädagogen zwischen zwei Angeboten wählen: In der dritten und vierten Jahrgangsstufe erhalten Grundschüler zwei Wochen die Zeitung, um sich gemeinsam mit der Lehrkraft einen Einblick in das Medium zu erarbeiten. Sie haben die Möglichkeit, den „Medienführerschein Presse“zu absolvieren. Die Klassenstufen sieben bis zehn der weiterführenden Schulen dürfen vier Wochen lang die Zeitung kennenlernen und können aktuelle Themen recherchieren, Reportagen, Inter- views, Glossen oder Kritiken schreiben. Der Projektzeitraum liegt zwischen dem 26. November und dem 1. Juli. Martin Traut aus Schwabmünchen, die an der Grundschule in Geltendorf unterrichtet, war mit ihrer Kollegin ins Medienzentrum gefahren. „Wir haben uns für unsere dritte Jahrgangsstufe das Thema Medien ausgesucht und wollen deshalb an dem Projekt teilnehmen“, sagt sie. Andrea Halder (Grundschule Biberbach) findet, dass Kinder „unbedingt“an Zeitungen herangeführt werden müssen. „Einige kommen sonst gar nicht damit in Kontakt“, sagt sie. Da könne man nicht früh genug anfangen.
Stefanie Sayle, Geschäftsführerin der Medienakademie der Mediengruppe Pressedruck, die das Projekt leitet, nahm die Gelegenheit wahr, ein weiteres Fortbildungsangebot vorzustellen. Neben den Kindern werden im Medienzentrum auch die Lehrer geschult: Am 21. November findet dort der zweite Lehrermedientag statt. Journalist und Blogger Richard Gutjahr wird unter anderem über die „Herausforderung der Digitalisierung“sprechen.
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ZISCH Schulen, die bei „Zeitung in der Schule“teilnehmen wollen, können sich anmelden unter: www.augsburgerallgemeine.de/zisch.