Ein neues Schwimmbad für Augsburg?
Sport Die Hallenbäder der Stadt sind in die Jahre gekommen und ungeeignet für Wettkämpfe. Nun wird nach einer Lösung gesucht
Wie steht es um Augsburgs Hallenbäder? Werden sie den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht? Schließlich sind sie teilweise fast 50 Jahre alt und werden von den unterschiedlichsten Gruppen genutzt: von Vereins- und Freizeitsportlern über Schüler bis hin zu Familien. Die Schwimm- und Wassersportvereine bemängeln vor allem, dass es kein wettkampftaugliches Bad mit 50-Meter-Becken gibt.
Sportreferent Dirk Wurm sagte in der jüngsten Sitzung des Sportausschusses, es gelte gemeinsam zu überlegen, was man wolle: ein rein sportliches, wettkampftaugliches Bad? Vielleicht zusätzlich ein Familienbecken, also Schwimmen als Freizeiterlebnis? „Oder wollen wir beides und Wellness dazu?“, fragte er. Das werde man kontrovers diskutieren.
Um herauszufinden, wie sich die Bäderlandschaft weiterentwickeln kann, gab die Stadt im Juni eine Machbarkeitsstudie bei der Deutschen Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft (DSBG) in Auftrag. Gemeinsam mit Bäder-Experten hat die DSBG die Hallenbäder Spickel, Haunstetten und Göggingen analysiert; das Plärrerbad ist bereits für den Schul- und Vereinssport saniert worden. Die Ergebnisse werden Vertretern der Nutzergruppen, Fraktionen und dem Sportausschuss am 23. Oktober in einem Zieleworkshop vorgestellt, informierte Wurm.
Die Analyse soll den Teilnehmern des Workshops als Grundlage dienen, um ein Programm zu erstellen: Was, wie und wo soll modernisiert, erweitert oder neu gebaut werden? Ziel ist es, eine erste Entscheidungsgrundlage für den Stadtrat zu schaffen. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie ist völlig offen. Im Falle eines Neubaus wird man sich in einem zweiten Workshop mit dem möglichen Standort befassen.
Beim Alten Stadtbad ist man schon einen Schritt weiter. Hier beschloss der Sportausschuss vor einem Jahr, in einem ersten Bauabschnitt für 200 000 Euro die Südfassaden zu sanieren. Im Juni haben die Arbeiten begonnen. Dabei habe man im Bereich der Fenster Risse im Putz festgestellt und Probeöffnungen gemacht, berichtete Ulrike Harner vom Hochbauamt.
Das Ergebnis: Die tragenden Stahlstürze, die über den Fenstern verbaut sind und wahrscheinlich aus den 50er Jahren stammen, sind stark verrostet und müssen ausgetauscht werden. Das werde vermutlich mindestens 40 000 Euro kosten. Die Arbeiten dafür sollen im Winter ausgeschrieben und 2019 ausgeführt werden. Auch im Inneren des Stadtbads zeigten sich Risse an Fensterstürzen, stets in Zusammenhang mit darunterliegenden Stahlträgern. Bei der Statik gebe es Handlungsbedarf, sagte Harner. Das Mauerwerk müsse man innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre angehen. Für Badegäste bestehe aber momentan kein Grund zur Sorge.
Das Hochbauamt empfiehlt zudem, ein Brandschutzkonzept zu erstellen. Es liege keines vor und es seien Mängel aufgefallen, wie frei laufende Elektroleitungen. Die ausstehenden Maßnahmen im nächsten Jahr beziffert die Stadt in einer ersten groben Schätzung mit circa 210000 Euro. Vor 30 Jahren ist das Bad laut Harner zuletzt saniert worden.