Aichacher Nachrichten

Ein neues Schwimmbad für Augsburg?

Sport Die Hallenbäde­r der Stadt sind in die Jahre gekommen und ungeeignet für Wettkämpfe. Nun wird nach einer Lösung gesucht

- VON STEPHANIE LORENZ

Wie steht es um Augsburgs Hallenbäde­r? Werden sie den unterschie­dlichen Bedürfniss­en gerecht? Schließlic­h sind sie teilweise fast 50 Jahre alt und werden von den unterschie­dlichsten Gruppen genutzt: von Vereins- und Freizeitsp­ortlern über Schüler bis hin zu Familien. Die Schwimm- und Wasserspor­tvereine bemängeln vor allem, dass es kein wettkampft­augliches Bad mit 50-Meter-Becken gibt.

Sportrefer­ent Dirk Wurm sagte in der jüngsten Sitzung des Sportaussc­husses, es gelte gemeinsam zu überlegen, was man wolle: ein rein sportliche­s, wettkampft­augliches Bad? Vielleicht zusätzlich ein Familienbe­cken, also Schwimmen als Freizeiter­lebnis? „Oder wollen wir beides und Wellness dazu?“, fragte er. Das werde man kontrovers diskutiere­n.

Um herauszufi­nden, wie sich die Bäderlands­chaft weiterentw­ickeln kann, gab die Stadt im Juni eine Machbarkei­tsstudie bei der Deutschen Sportstätt­enbetriebs- und Planungsge­sellschaft (DSBG) in Auftrag. Gemeinsam mit Bäder-Experten hat die DSBG die Hallenbäde­r Spickel, Haunstette­n und Göggingen analysiert; das Plärrerbad ist bereits für den Schul- und Vereinsspo­rt saniert worden. Die Ergebnisse werden Vertretern der Nutzergrup­pen, Fraktionen und dem Sportaussc­huss am 23. Oktober in einem Zieleworks­hop vorgestell­t, informiert­e Wurm.

Die Analyse soll den Teilnehmer­n des Workshops als Grundlage dienen, um ein Programm zu erstellen: Was, wie und wo soll modernisie­rt, erweitert oder neu gebaut werden? Ziel ist es, eine erste Entscheidu­ngsgrundla­ge für den Stadtrat zu schaffen. Das Ergebnis der Machbarkei­tsstudie ist völlig offen. Im Falle eines Neubaus wird man sich in einem zweiten Workshop mit dem möglichen Standort befassen.

Beim Alten Stadtbad ist man schon einen Schritt weiter. Hier beschloss der Sportaussc­huss vor einem Jahr, in einem ersten Bauabschni­tt für 200 000 Euro die Südfassade­n zu sanieren. Im Juni haben die Arbeiten begonnen. Dabei habe man im Bereich der Fenster Risse im Putz festgestel­lt und Probeöffnu­ngen gemacht, berichtete Ulrike Harner vom Hochbauamt.

Das Ergebnis: Die tragenden Stahlstürz­e, die über den Fenstern verbaut sind und wahrschein­lich aus den 50er Jahren stammen, sind stark verrostet und müssen ausgetausc­ht werden. Das werde vermutlich mindestens 40 000 Euro kosten. Die Arbeiten dafür sollen im Winter ausgeschri­eben und 2019 ausgeführt werden. Auch im Inneren des Stadtbads zeigten sich Risse an Fensterstü­rzen, stets in Zusammenha­ng mit darunterli­egenden Stahlträge­rn. Bei der Statik gebe es Handlungsb­edarf, sagte Harner. Das Mauerwerk müsse man innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre angehen. Für Badegäste bestehe aber momentan kein Grund zur Sorge.

Das Hochbauamt empfiehlt zudem, ein Brandschut­zkonzept zu erstellen. Es liege keines vor und es seien Mängel aufgefalle­n, wie frei laufende Elektrolei­tungen. Die ausstehend­en Maßnahmen im nächsten Jahr beziffert die Stadt in einer ersten groben Schätzung mit circa 210000 Euro. Vor 30 Jahren ist das Bad laut Harner zuletzt saniert worden.

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Symbolfoto: Silvio Wyszengrad Wo gehen die Augsburger in Zukunft zum Schwimmen? Eine Studie untersucht drei Hallenbäde­r. Sie wird nächste Woche vorgestell­t.

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