Marode Brücken verbinden nicht
Sitzung II Lösung fällt Affinger Räten zu später Stunde schwer
Affing In der Gemeinde Affing gibt es mehrere marode Brücken. Das ist lange bekannt. Doch bislang ist nichts vorwärtsgegangen. Auch am Dienstag kam im Gemeinderat wenig Konkretes zustande. Mit einer Ausnahme: Das Gremium beschloss, einen Neubau der Brücke zwischen Saumweg und Aulzhauser Straße in Gebenhofen planen zu lassen. Sie ist einsturzgefährdet und musste im Sommer kurzfristig gesperrt werden (wir berichteten).
Nach über vier Stunden war der Gemeinderat bei dem unerfreulichen, weil finanziell folgenreichen Brückenthema angelangt. Eine ganze Weile rang er um eine Lösung für die viel benutzte Brücke über den Hörgelaugraben bei Mühlhausen. Eine günstigere Variante, von Josef Tränkl ins Spiel gebracht, lehnt die Untere Naturschutzbehörde ab. Begründung: Sie liegt in einem besonders schützenswerten Gebiet (FFH). Deshalb müsse der Gewäs- serquerschnitt erhalten bleiben, lautete die Begründung. Daran ist laut Christian Wunderer vom Ingenieurbüro Sweco nicht zu rütteln. Die günstigere Lösung lässt sich somit nicht realisieren. Zum Unverständnis Tränkls. Denn in nicht einmal 500 Metern Entfernung sei das trotz FFH-Gebiet möglich gewesen. Allerdings liegt das Beispiel auf Augsburger Land Flur. Tränkl schlug deshalb vor, den Hebel „eine Nummer höher“anzusetzen. Auch VizeBürgermeister Gerhard Faltermeier wollte die Höhere Naturschutzbehörde ins Spiel bringen. Xaver Lindermeir befürchtete dagegen weitere Verzögerungen. Die Gemeinde sei schließlich haftbar.
Fachmann Wunderer schlug schließlich vor, „zumindest bei einer Brücke“weiterzukommen, „dann wäre auch schon was gewonnen“. Einstimmig entschied sich der Gemeinderat daraufhin für einen Neubau der Brücke in Gebenhofen. Auf Anraten des Planers wird sie so groß ausgelegt, dass keine Tonnagebegrenzung nötig ist. Außerdem erhielt das Büro Sweco den Auftrag, die Brücken im Gemeindegebiet zu überprüfen (7000 Euro).
Nur noch kurz befasste sich das Gremium mit dem Brückerl über den Affinger Bach in Anwalting. Dessen Substanz ist so schlecht, dass sie abgerissen werden müsste. Soll sie ersetzt werden? Hier gibt es unterschiedliche Ansichten. Einer Lösung kam das Gremium auch diesmal nicht näher. Joseph Engelschalk wollte das Thema zurückstellen, dafür brauche man viel Zeit, begründete er. Mit der Bemerkung, er lasse sich dann aber auch nicht mehr schimpfen, „dass wir zu lange brauchen“, schloss Bürgermeister Markus Winklhofer um 23.45 Uhr die Sitzung. Die Tagesordnung war da noch nicht abgearbeitet. Das Gremium ging am gestrigen Mittwochabend in die Verlängerung.