Affing feiert – Aindling grübelt
Fußball-Bezirksliga FCA setzt sich im Derby mit 3:0 durch. Hausherren können keinen Vorteil aus dem frühen Platzverweis gegen Nino Kindermann ziehen. Alexander Thiel sieht Gelb-Rot
Aindling So hatte sich wohl niemand das Bezirksligaderby zwischen dem TSV Aindling und dem FC Affing vorgestellt. Mit einem knappen Ausgang war allgemein gerechnet worden, wobei viele Beobachter die Hausherren im Vorteil sahen. Doch es kam am Mittwochabend unter Flutlicht anders, ganz anders. Die Gäste boten eine glänzende Vorstellung und setzten sich gleich mit 3:0 Toren durch. Ihr Erfolg ist umso höher zu bewerten, wenn man bedenkt, dass sie lange Zeit in Unterzahl agieren mussten.
Affing war hoch motiviert in dieses Duell gegangen und hatte in puncto Tempofußball ein deutliches Plus. Die Gastgeber dagegen erlaubten sich mal wieder ein Fülle von Fehlern in der Abwehr. Und die Offensive? Von der war herzlich wenig zu sehen. Insgesamt war das ein schlimmer Rückfall in Zeiten, die man längst aus der Erinnerung gewischt hatte.
Die Gäste dachten nicht daran, sich irgendwie zu verstecken; sie stürmten vielmehr munter und mu- tig drauf los. Nach einem kapitalen Abspielfehler von Sven Wernberger hatte Ronny Roth eine Großchance, die lediglich einen Eckball zur Folge hat. Dann ließ Marc-Abu Al-Jajeh kurz vor dem Tor Anton Schöttl ins Leere laufen, behielt die Übersicht und traf links oben zum 0:1. Nach einer halben Stunde kam es in der Affinger Hälfte zu einer Szene, die harmlos erschien. Patrick Modes foulte Nino Kindermann und wurde verwarnt. Kindermann aber kam ein beleidigendes Wort über die Lippen, das man sogar noch auf der Tribüne vernehmen konnte. Der Ex-Aindlinger wurde mit Rot ausgeschlossen.
Nun hofften die Aindlinger auf die Wende. Doch weit gefehlt. Haci Ay, in der vergangenen Saison für den TSV am Ball, erzielte in Unterzahl das 0:2. Mit einem Freistoß zielte Simon Knauer auf das Gestänge im Affinger Kasten, ein erstes ernsthaftes Lebenszeichen der Platzherren. Ein Kopfball von Ronny Roth hätte kurz vor der Pause beinahe den dritten FCA-Treffer ergeben. Aus der folgenden Ecke ergab sich eine Ecke, die Bora Kalkan per Kopf zum 0:3 nutzte.
Nach dieser Demonstration durch Affing war klar, dass die Aindlinger in der Pause reagieren mussten. Für Schöttl kam Hasret Inan, um das Angriffsspiel zu beleben. Die Rechnung ging nicht auf. Einen Freistoß von Roth konnte Wernberger, der nun sichtlich verunsichert wirkte, gerade noch an den Pfosten lenken. Bemerkenswert war das Comeback von Johannes Putz auf Aindlinger Seite, der den Verein vor 16 Monaten in Richtung Schwaben Augsburg verlassen hatte. Das numerische Gleichgewicht war wieder hergestellt, als Alexander Thiel nach einem Foulspiel mit Gelb-Rot zum Duschen geschickt wurde. Eine mehr als ordentliche Leistung zeigte der Neutrale. Dazu muss man wissen, dass der Neuburger erst 16 Lenze zählt. Es wird interessant sein, seinen weiteren Werdegang zu verfolgen.
TSV Aindling Wernberger, Thiel, Stoll, Michael Hildmann, Schöttl (46. Inan), Ettner, Tobias Hildmann, Woltmann, Buchhart (61. Putz), Modes, Knauer.
FC Affing Scherer, Al-Jajeh, Kalkan, Palatin, Lipp, Merwald, Ay (65. Jorsch), Roth (79. Sturz), Reiter, Kindermann, Kronthaler (90. Jusufovic).
Tore 0:1 Al-Jajeh (20.), 0:2 Ay (35.), 0:3 Kalkan (45. + 1) Schiedsrichter Krzyzanowski (Neuburg) Zuschauer 350 GelbRot Thiel (Aindling/63./Foul) Rot Kindermann (32./Affing/Beleidigung).