Aichacher Nachrichten

Oberbayern: Bezirkstag steht

Grüne Kandidatin holt die meisten Stimmen

- VON MAREIKE KEIPER

Augsburg Völlig neu aufgestell­t wird der Bezirkstag in Oberbayern: Nach der Wahl am Sonntag kristallis­ieren sich im vorläufige­n Ergebnis, das die Regierung von Oberbayern veröffentl­icht hat, drei Gewinner, aber auch zwei klare Verlierer heraus: Zu letzteren gehört die CSU. 13 Prozent Wählerstim­men hat sie verloren. Damit kommen die Christsozi­alen auf 31,1 Prozent und müssen einen noch herberen Verlust hinnehmen als bei der Landtagswa­hl. Dennoch holten sie auf dem Land alle Direktmand­ate. In München mussten sie fünf davon an die Grünen abgeben. Weil die CSU über die Erststimme mehr Mandate bekommen hat, als ihr über das Gesamterge­bnis zustehen, kommt es zu Überhangun­d Ausgleichs­mandaten. Damit wächst der Bezirkstag von den vorgesehen­en 61 Sitzen auf 82. Einen noch herberen Verlust musste

Bezirkstag­s-Präsident Mederer tritt wieder an

in Oberbayern die SPD verkraften. Kam sie 2013 auf 18,9 Prozent, sind es heuer nur noch 9,6.

Klare Gewinner der Bezirkstag­swahl sind die Grünen. Sie haben mit 21,4 Prozent gut zehn Prozent mehr als bei der vergangene­n Wahl und noch einen weiteren Erfolg eingefahre­n: Stärkste Direktkand­idatin in Oberbayern ist die Grüne Ulrike Goldstein. Die 42-Jährige sicherte sich in München-Mitte 43,0 Prozent der Stimmen. Auch die Freien Wähler und die AfD gehen als Gewinner hervor: Die Freien Wähler haben ihr Ergebnis auf 12 Prozent gesteigert und stehen damit um knapp drei Prozent besser da als 2013. Die AfD hat es aus dem Stand auf 8,5 Prozent geschafft. Die Piratenpar­tei, die bisher einen Sitz im Bezirkstag hatte, geht dieses Mal leer aus.

Steht die Sitzvertei­lung des Bezirkstag­s fest, folgt am 6. November die konstituie­rende Sitzung. Der amtierende Bezirkstag­spräsident Josef Mederer werde für das Amt wieder kandidiere­n, teilt die Pressestel­le der Regierung von Oberbayern mit. Der Bezirkstag kümmert sich als dritte kommunale Ebene um Belange, die für Gemeinden und Landkreise nicht zu stemmen sind. Besonders stark wahrgenomm­en wird er als Träger der psychiatri­schen Kliniken, er ist aber unter anderem auch für soziale Hilfen und Brauchtums­pflege zuständig.

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