Wurfmaschine darf zehnmal zuschlagen
Handball Aichachs Trainer Manfred Szierbeck hofft im Heimspiel gegen Ichenhausen darauf, dass die übrigen Gästeakteure auszuschalten sind. Schwächen gesundheitliche Probleme die Frauen beim Auftritt gegen Königsbrunn?
Aichach Erst die Frauen, dann die Männer: Diese Konstellation gilt seit Jahren für die Handballabteilung des TSV Aichach, sofern die Terminplaner diesen Ablauf möglich machen. Am morgigen Samstag klappt’s jedenfalls. Um 17.15 Uhr erwarten die Frauen den BHC Königsbrunn 09 und zwei Stunden später sind die Männer mit ihrem Heimspiel gegen den SC Ichenhausen an der Reihe. In beiden Fällen stehen Punkte in der jeweiligen Bezirksoberliga auf dem Spiel.
● Männer „Die Mannschaft ist gefordert.“So äußert sich Trainer Manfred Szierbeck vor dem zweiten Heimspiel in der BOL. Mit einer guten Leistung wie in Bobingen könne man die Heimniederlage zwei Wochen zuvor gegen Haunstetten einigermaßen vergessen machen. Christoph Huber wird aufgrund seiner Handverletzung auch diesmal fehlen, Yannik Braun steht als Student nicht zur Verfügung und Timo Stubner wegen seines Polizeidienstes. Johannes Treffler soll auf den Außenpositionen zum Einsatz kommen. Torhüter Stefan Walther hat sich von seiner Grippe erholt. Und Sebastian Leopold soll ein letztes Mal auf der Mittelposition aushelfen, ehe er sich zur Ausbildung nach Frankfurt am Main verabschiedet.
Manfred Szierbeck hat sich mal wieder über Videoaufnahmen ein genaues Bild vom Gegner gemacht. Was er von Rückraumspieler Istvan Walczer zu halten hat, das ist ihm klar: „Eine Wurfmaschine. Der hat früher höherklassig in Niederraunau gespielt, der ist zwar ein bisschen älter, hat aber einen starken Wurfarm.“Und dann kommt eine Äußerung, über die sich zunächst ein wenig staunen lässt: „Der darf ruhig zehn oder elf Tore werfen.“Allerdings sollte man den folgenden Zusatz nicht weglassen: „Wenn die anderen Spieler nicht 16 oder 17 Tore schießen.“
Die Handballer aus Ichenhausen sind in die Bezirksoberliga zurückgekehrt. Mit 30:10 Punkten wurden sie zuletzt Vize in der Bezirksliga. Gegen Bobingen und gegen Kissing ist das SC-Team, eine Mischung aus jungen, eigenen Kräften und routinierten Akteuren, jeweils leer ausgegangen, bei Lauingen-Wittislingen hat es sich mit 29:26 Toren durchgesetzt. Szierbeck wird seine Leute darauf einstellen, dass dieser Gegner dafür bekannt ist, lange Paroli bieten zu können. Am Ende aber passierten in Bobingen viele Fehler.
● Frauen Aichach hat das erste Punktspiel für sich entschieden, ebenso der erste Heimgegner aus Königsbrunn. Aus dieser Tatsache lassen sich wohl kaum Prognosen ableiten für das Duell am Samstag. „Wir schauen nicht auf den Gegner im Schwerpunkt“, sagt TSV-Trainer Martin Fischer: „Wir versuchen, dass wir unsere Attribute und unsere Geschichte durchsetzen.“Dass man speziell zu Hause gewinnen will, versteht sich von selbst. Nun gelte es, so der Coach, erneut Punkte dem Konto zuzuführen. Fischer: „Ansonsten fangen wir wieder bei Null an.“Diesmal sollte der Kader wieder etwas größer sein als zuletzt in Günzburg, schließlich fallen Urlaub und Landtagswahl als Entschuldigungsgrund weg. Doch das muss noch nicht bedeuten, dass am Samstag die Besetzung ideal sein wird. Denn im Training am Dienstag waren die Folgen von Erkältungen und Grippe zu spüren. Ob die innerhalb weniger Tage vollständig abklingen, das muss sich erst zeigen. Vildan Acar wird als Torhüterin Nummer zwei bereitstehen, nachdem sie zuletzt im Team zwei im Einsatz war. Aufgrund ihres Alters darf diese Keeperin durchaus an zwei Tagen hintereinander Spiele bestreiten. Der Austausch zwischen den Mannschaften eins und zwei ist schon allein deshalb wichtig, weil hier wie dort das Angebot an Kandidatinnen begrenzt ist. Am Sonntag fuhren nach dem BOL-Spiel in Günzburg drei Aichacher Spielerinnen gleich weiter, um in Lauingen der „Zweiten“unter die Arme zu greifen. Was einen weiteren wichtigen Aspekt hat: Dieses Trio sammelte somit Spielpraxis.