Aus Linck Schön Wohnen wird Nordig
Geschäftswelt Seit über 100 Jahren ist das Familienunternehmen in Aichach. Früher als Farbengeschäft, heute als Spezialist für Textilien und Innenausstattung. Jetzt hört das Ehepaar Linck auf. Nachfolgerin Claudia Dürr bietet skandinavisches Interieur an
Aichach Nach über 100 Jahren in Aichach schließt Linck Schön Wohnen in der Steubstraße voraussichtlich zum Jahresende. Der Übergang mit Nachfolgerin Claudia Dürr ist fließend. Die 35-jährige Aichacherin ist seit September auf einem Teil der insgesamt rund 500 Quadratmeter großen Verkaufsfläche von Linck in der Altstadt mit ihrem Laden „Nordig“vertreten.
Die Lincks kann man als MalerGeschlecht bezeichnen. Inhaber Wolfgang Linck hat über seine Vorfahren recherchiert: „Den ersten nachweisbaren Linck gab es um 1780 in Augsburg und der war Maler.“Seitdem blieben die Lincks dem Beruf treu. Heinrich Linck, Großvater des heutigen Inhabers von Linck Schön Wohnen, verlegte 1912 sein Malergeschäft von Augsburg nach Aichach. Zuerst in die Werlberger Straße, später zog das Geschäft ins Haus in der Steubstraße um. Bis 1983, als der heute 61-jährige Wolfgang Linck und seine Frau Angelika das Geschäft übernahmen, war es vor allem ein Farben-Geschäft. Mit den neuen Inhabern kam dann auch ein neues Sortiment. Zum einen, weil die Lincks einen innerstädtischen Standort für den Farbenhandel für nicht mehr zeitgemäß hielten. Vor allem aber, weil sich beide viel mehr mit dem Handel mit Textilien identifizieren konnten. Also bauten sie den Textilbereich auf und den Farbenhandel ab.
Auch im Nachhinein habe sich diese Entscheidung als unbedingt positiv herausgestellt, so Linck. Den Bastelbedarf, den gegen 1960 seine Eltern eingeführt hatten, übernahm das Ehepaar. Vor allem wegen der Kundenfrequenz, die das Bastelangebot bedeutete. Eine Frequenz, von der auch Claudia Dürr profitie- kann. Die Aichacherin, die ein Vertriebsbüro für skandinavische Waren hatte, träumte schon lange davon, einen eigenen Laden dafür zu haben. „Skandinavische Marken sind bekannt für das puristische Design“, sagt die 35-Jährige.
Für das Ehepaar Linck, das schon eine Zeit lang mit dem Gedanken an den Ruhestand spielt, kam der Kontakt mit Dürr genau zur richtigen Zeit zustande. Vor allem, weil das Sortiment der Aichacherin gut zu dem der Lincks passt. „Unser Kundenkreis deckt sich perfekt mit ihrem“, freut sich der 61-Jährige. Seit September ist die Aichacherin mit verschiedenen Textilien, Geschirr und Dekogegenständen vor allem aus Skandinavien im vorderen Teil des Ladens. Auch Postkarten, Geschenkpapier und ein Kindersortiren ment mit Spieluhren oder kleinen Tassen bietet Dürr an. „Es ist ein Concept Store mit verschiedenen Themenbereichen“, fasst die 35-Jährige ihr Angebot zusammen.
Geplant ist, dass Dürr nach und nach mehr von der Ladenfläche übernehmen wird. Linck zum geplanten Ablauf: „Wir gehen zurück und sie wird größer.“Voraussichtlich bis zum Jahresende wird es Linck Schön Wohnen dann nicht mehr geben. Den Textilbereich mit Vorhängen, Dekostoffen, Store und dem Nähservice sowie den Bereich Beschattung wird Christian Peters übernehmen. Der Einzelhandelskaufmann arbeitet seit 35 Jahren bei Linck und ist jetzt im Servicebereich tätig. Ob Peters das Sortiment in dem Laden in der Steubstraße anbieten wird, ist noch offen.