Aichacher Nachrichten

Die wohltuende Kraft der Lieder

Musik Der Chor der Singrunde Todtenweis gibt in der Pfarrkirch­e ein eindrucksv­olles Kirchweihk­onzert. Wie die Zuhörer in das Programm mit religiösen Schwerpunk­ten immer wieder einbezogen werden

- VON HEIDI GEIRHOS

Todtenweis Unter dem Motto „Alles Lebendige singt von Gott“– so lebendig präsentier­te sich auch der Chor der Singrunde am Kirchweihs­onntag in der Pfarrkirch­e. „Kommt herbei, singt dem Herrn“begrüßt singend Ursula Haggenmüll­er die Zuhörer, die wiederum mit dem Chor zusammen den Psalm aus Israel wiederholt­en. 45 Minuten demonstrie­rte der Chor mit einem eindrucksv­ollen Konzert die wohltuende Kraft der Lieder auf die Zuhörer.

Mit einem kräftigen „Halleluja“-Kanon, verbunden mit Psalmverse­n und brillant von Andreas Förg gesungen, mit dem fünfstimmi­gen Madrigal „Dich rühmt der Morgen“, umgetextet vom evangelisc­hen Pfarrer Jörg Zink (1922-2016), entfaltete sich eine fasziniere­nde Raumwirkun­g mit flexibler Dynamik und guter Textverstä­ndlichkeit. „Die Erde verändert ihr altes Gesicht, kaum hörbar die Stimme, die weltweit wandert“– Tenor Andreas Förg übernahm klanglich höchst interpreti­ert die Textführun­g, der Chor den Refrain „Die Himmel erzählen“von Fritz Baltruweit (*1955) und mit einem wuchtigen „Halleluja“wurde der Psalm beendet.

Ursula Haggenmüll­er stellte die Frage den Zuhörern „Wie geht es Ihnen?“– ein freudiges Raunen war zu hören und sie las das Gedicht „Ich freu mich“von der deutschspr­achigen Schriftste­llerin Mascha Kaléko. Mit „Himmel, Erde, Luft und Meere“konnten sich die Besucher wieder in das Programm ein- Hans Leo Hassler (1564-1612) vertonte den Text von Psalm 96 „Cantate Domino“, der Chor überzeugte selbstbewu­sst und abwechslun­gsreich mit dieser Motette.

Weitere Glanzlicht­er waren „Lasst uns fröhlich Lieder singen“und „Wir strecken uns nach dir“. Wieder erschallte ein kräftiges „Halleluja“von Chor und Zuhörern durch den Kirchenrau­m, dann wieder ein tief empfundene­s „Heilig, heilig“aus Argentinie­n. An die Kinderzeit erinnerte das Lied „Weißt du, wie viel Sternlein stehen“, ein Volkslied um 1809, stimmungsv­oll vom Chor vorgetrage­n, mit eingebunde­n waren wieder die Zuhörer. Mit diesem Lied wurden Erinnerung­en wach. Jörg Zink, auch als Sprecher der Friedens- und Ökoloreihe­n. giebewegun­g bekannt, textete den Satz von Johann Steuerlein (1600) „Mit Lieb bin ich umfangen“um in „An jedem neuen Abend“– weich und fließend vorgetrage­n von den Sängern.

Rainer Maria Rilkes (1875-1926) „Herbsttag“kam zu Gehör durch Ursula Haggenmüll­er. Zwei Segenslied­er erklangen weich und fließend „An Irish blessing“aus Irland und „Gottes Segen behüte“aus Frankreich (Frauenchor). Passend zum Rosenkranz­monat Oktober verstand es der Chor mit klarer Interpreta­tion, das „Ave Maria“von Arcadelt (1500-1575) hervorzuhe­ben.

Mit lang anhaltende­m Applaus bedankten sich die Zuhörer. Sie wurden noch mit einem gemeinsame­n „Lobet und preiset“-Kanon belohnt.

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Foto: Sofia Brandmayr Der Chor der Singrunde Todtenweis unter der Leitung von Ursula Haggenmüll­er erntete für ihr Kirchweihk­onzert lang anhaltende­n Applaus.

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