Aichacher Nachrichten

U-Haft nach Missbrauch auf Schulklo

Mann wollte Schülerin wohl vergewalti­gen

- VON JÖRG HEINZLE

Augsburg Nach dem Übegriff auf ein neunjährig­es Mädchen an der Wittelsbac­her Grundschul­e in Augsburg ist gegen den mutmaßlich­en Täter ein Haftbefehl erlassen worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der 21-jährige Mann das Kind auf der Toilette sexuell missbrauch­t hat und vergewalti­gen wollte. Zu der Vergewalti­gung sei es aber nicht gekommen, weil das Mädchen um Hilfe rief, sagt ein Polizeispr­echer. Eine Mitschüler­in hörte die Hilferufe und verständig­te einen Lehrer. Er überwältig­te den 21-Jährigen und hielt ihn fest, bis die Polizei kam.

Im Haftbefehl des Amtsgerich­ts Augsburg, der am Mittwoch erlassen wurde, wird dem 21-jährigen Polen, der im Kreis Augsburg wohnt, Kindesmiss­brauch, versuchter schwerer sexueller Missbrauch und versuchte Vergewalti­gung vorgeworfe­n. Der Übergriff spielte sich um die Mittagszei­t ab. Zu einer Zeit, an der in der Schule ein Kommen und Gehen herrscht. Es sei schwierig, in diesen Zeiten ganz zu verhindern, dass sich ein Fremder Zutritt zur Schule verschafft, sagt der Leiter des staatliche­n Schulamts in Augsburg, Markus Wörle. Strenge Zugangskon­trollen gebe es nicht, sie seien auch nicht einfach umsetzbar.

Augsburgs Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) sagte am Mittwoch, dass die Stadt zunächst die Ermittlung­en der Polizei abwarten

Stadt will zunächst die Ermittlung­en abwarten

werde, bevor man die Sicherheit­svorkehrun­gen an den Schulen auf den Prüfstand stelle. Ohne im Detail zu wissen, wie der mutmaßlich­e Täter vorgegange­n ist, sei eine Durchleuch­tung der Sicherheit­skonzepte nicht sinnvoll. „Pauschalau­ssagen sind zu dem Thema nicht möglich. Grundsätzl­ich ist die Sicherheit an den Schulen gegeben, aber 100 Prozent sind nie zu erreichen“, so Gribl.

In München hatte die Stadt nach der brutalen Vergewalti­gung eines siebenjähr­igen Mädchens auf einer Schultoile­tte im Jahr 2001 mit strengeren Verhaltens­regeln reagiert. Damals hatte ein 19-Jähriger sein Opfer bei der Tat beinahe erwürgt. Er konnte erst flüchten, wurde aber später verhaftet. Danach entstand ein Leitfaden, der vorgibt, dass die Toilettent­üren an den Schulen verschloss­en sein sollen. Wer aufs Klo gehen will, muss sich beim Lehrer den Schlüssel holen. Der Leitfaden empfiehlt zudem, dass Schüler zu zweit zur Toilette gehen sollen.

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Foto: Silvio Wyszengrad Ein Blick auf die Wittelsbac­her Schule in Augsburg.

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