Bürgerbegehren gegen Baugebiet?
Initiative Einwohner wollen in Thierhaupten gegen neue Häuser an der Neukirchener Breite vorgehen. Das planen die Gegner der Wohnbebauung
Thierhaupten Die Gegner der Erweiterung der Neukirchener Breite wollen ihre Bürgerinitiative zu einem offiziell eingetragenen Verein machen. Das Ziel ist es, mit der Gemeinde Gespräche über das neue Baugebiet zu führen und sich Gehör zu verschaffen. „Wir sind gesprächsbereit“, sagt Mitglied Max Kolbe. Sollten Verwaltung und Gemeinderat nicht auf das Angebot zum Dialog eingehen, würde die Initiative auch ein Bürgerbegehren in Erwägung ziehen.
Laut Kolbe „hat es sich die Gemeinde einfach gemacht“. In einer Mitteilung argumentieren die Bebauungsgegner: „In den vergangenen 30 Jahren war das Gebiet nördlich der Neukirchener Breite, der Streifen am Waldrand, immer im Gemeinderat als schützens- und erhaltenswert im Flächennutzungsplan festgeschrieben. Jetzt soll dieses Gebiet im vereinfachten Verfahren zugebaut werden.“
Der Hauptgrund für den Widerstand gegen das Baugebiet sei die Tatsache, „dass das Gebiet hochsensibel im Bezug auf Wasser ist“, sagt Cecilia Tummino-Rieger, die Sprecherin der Initiative. Sie und ihre Unterstützer befürchten Hochwasser unterhalb des Baugebiets und hatten von der Gemeinde eigentlich ein hydrogeologisches Gutachten gefordert, das in ihren Augen nie erfolgt ist. Außerdem betont die Sprecherin, dass mit dem Baugebiet auch der wunderbare Feldweg am Waldrand verschwinden würde, und sie fürchtet um „die Harmonie des Ortsbildes“.
Vor rund zwei Wochen hatte sich der Thierhauptener Gemeinderat für das neue Baugebiet ausgesprochen und dabei auf die Ergebnisse eines Bodengutachtens berufen. Am Ende entschied sich der Marktgemeinderat einstimmig dafür, an den bisherigen Planungen für die Erweiterung der Neukirchener Breite festzuhalten. Außerdem wurde eine frühzeitige Bürgerbeteiligung beschlossen. Dafür wird der Grobentwurf der Planung samt Gutachten im Rathaus ausgelegt. Die Bürger haben dann die Möglichkeit, ihre Bedenken und Anregungen vorzubringen.