In Mexiko bleibt dem Motor die Luft weg
Formel 1 Warum das Rennen für die Teams so schwierig wird, Hamilton aber leichtes Spiel hat
Mexiko-Stadt Die Kulisse ist perfekt, die Stimmung auch, die Strecke eine Herausforderung. Das Rennen am Sonntag (20.10 Uhr, RTL/Sky) in Mexiko stellt alle Fahrer und Teams vor eine der größten Herausforderungen in der Saison.
Warum macht es die Lage von Mexiko-Stadt den Autos so schwer?
Mexiko-Stadt liegt 2250 Meter über dem Meeresspiegel. Die dünnere Luft ist eine Belastung für die Fahrer, aber auch eine Herausforderung für die hochgezüchteten Autos. Weil etwa nur 78 Prozent des Sauerstoffgehalts auf Höhe des Meeresspiegels zur Verfügung stehen, produziert der Verbrennungsmotor weniger Leistung. Um das auszugleichen, muss sich der Turbolader schneller drehen und härter arbeiten. Das wiederum lässt die Temperatur steigen. Extrem wird es auf der 1,3 Kilometer langen Geraden. Um die Antriebseinheiten zu kühlen, werden zusätzliche Lufteinlässe geschaffen. Zudem müssen die Wagen wegen der geringeren Luftdichte mit maximalem Abtrieb – unter anderem mit größeren Flügel – aus aerodynamischer Sicht fahren, damit sie gute Bodenhaftung haben.
Wie waren Sebastian Vettels bisherige Rennen in Mexiko?
Ein Sieg, den er unbedingt braucht, um die vorzeitige und damit insgesamt fünfte Titelvergabe an Hamilton noch zu verhindern, gelang Vettel in den drei Auflagen seit der Rückkehr der Formel 1 nach Mexiko nicht. Ausfall im Ferrari 2015, Rang fünf 2016, Platz vier im vergangenen Jahr.
Und wie liegt Hamilton die Strecke?
Seine Bilanz ist deutlich besser. 2015 kam er von Startplatz zwei auch auf den zweiten Rang hinter seinem damaligen Teamkollegen und PoleMann Nico Rosberg. Ein Jahr später holte Hamilton den ersten Startplatz und gewann das Rennen. 2017 wurde er nach der Kollision mit Vettel von einem platten Reifen gebremst. Mit Kalkül fuhr er auf den neunten Platz, der zur Krönung reichte.
Was muss Hamilton tun, um den Titel in Mexiko zu gewinnen?
Rang sieben reicht. Hamilton ist dann in den beiden letzten Saisonrennen in Brasilien und Abu Dhabi nicht mehr einzufangen. Gewinnt Vettel nicht, steht Hamilton unabhängig von der eigenen Platzierung als Weltmeister fest.
Gibt es auch einen mexikanischen Fahrer im Feld?
Ja. Sergio Perez fährt für Racing Point Force India. Sein Konterfei ziert ein Werbeplakat auf dem Weg vom Flughafen ins Zentrum von Mexiko-Stadt. Es sei der speziellste Grand Prix des Jahres, erklärte der 28-Jährige, der in Guadalajara geboren wurde und in den vergangenen drei Jahren beim Heimrennen auf die Plätze acht (2015), zehn (2016) und sieben (2017) fuhr.