Neue Manufaktur: Grandel investiert in Schönheit
Wirtschaft Dr. Grandel hat an der Friedberger Straße eine neue Beautyness-Manufaktur eingeweiht. Der Neubau steht dabei nicht nur für den Charakter des Unternehmens, er ist auch eine Investition in die Zukunft
Wer das Foyer der neuen Beautyness-Manufaktur von Dr. Grandel in der Friedberger Straße betritt, wird von in Gold getönten Wänden, einem offenen, gläsernen Treppenhaus und jeder Menge Spiegel begrüßt. Wer die moderne Architektur einen Moment auf sich wirken lässt, merkt schnell: Beim Design des Gebäudes wurde kaum etwas dem Zufall überlassen. Selbst die schallschluckende Wanddekoration wurde extra für das Augsburger Unternehmen konzipiert und orientiert sich am Thema Haut, das Pate für die Inneneinrichtung stand. Erste Besucher sagen, sich im Atrium des neuen Grandel-Gebäudes aufzuhalten, fühle sich an, wie im Inneren eines Cremetiegels zu sein.
Ein Vergleich, der Michael Grandel gefällt. Zweieinhalb Jahre lang hat er zusammen mit seiner Frau Imelda, Tochter Ariane und einem Team aus Architekten und Bauexperten am Entwurf und der Fertigstellung des Gebäudes gearbeitet. Elf Millionen Euro hat das Familienunternehmen dafür investiert. „Wir waren irgendwann an dem Punkt, an dem wir überlegt haben, ob wir den Altbestand renovieren und modernisieren oder ob wir neu bauen. Uns erschien ein Neubau am Ende sinnvoller als die Variante, zu verschlimmbessern“, erzählt Grandel. Entstanden ist ein hochwertiger Bau, der etwa 3500 Quadratmeter mehr Produktionsfläche und zusätzliche Buroräume bietet und zudem die Ansprüche des Unternehmens an seine Produkte widerspiegelt: qualitativ hochwertig und exklusiv.
Die Cremen, Wirkstoffampullen, Pflegeprodukte und Kosmetika des Augsburger Unternehmens gibt es nur im ausgewählten Fachhandel wie in Reformhäusern oder Apotheken, dazu in Schönheitssalons oder über den Web-Shop zu beziehen. In rund 50 Länder liefert Grandel derzeit seine Ware, die komplett „Made in Augsburg“ist. Der Nettoumsatz wird für dieses Jahr mit rund 50 Millionen Euro angegeben. Insgesamt beschäftigt Grandel 240 Mitarbeiter – sowohl am Standort in der Friedberger Straße als auch am Hauptsitz, der Pfladermühle in der Augsburger Altstadt.
Seit Januar bereits läuft die Produktion in den neuen Räumen an der Friedberger Straße, die teils für Besucher einsehbar sind. Der Gang über den sogenannten Beauty Walk macht’s möglich. Er führt die Gäste an einer gläsernen Manufaktur vorbei. Der Besuch ist spektakulär, denn ehe man den Gang betritt, sammelt man sich in einem kleinen Vorraum. Auf einer Milchglaswand wird ein Imagefilm gezeigt, der Eingang zum Walk ist mit blauen Lichtstreifen „versperrt“. Ist der Film zu Ende, löst sich die milchige Verfärbung des Glases auf und der Lichtvorhang fällt. Der Blick ist frei auf die Produktion. In dem hochsterilen Raum werden unter anderem die Wirkstoffampullen abgefüllt, mit denen sich Grandel in der Branche einen Namen gemacht hat. 15000 der kleinen Fläschchen werden hier täglich produziert und anschließend händisch verpackt. Weil jedes der Produkte seine eigenen Ansprüche hat, sind auch die Maschinen individuell gefertigt worden. Auch weil oft kleine Losgrößen von 5000 bis 8000 Stück produziert werden.
Für Michael Grandel ist der Neubau ein Schritt in die Zukunft. Mit Tochter Ariane ist bereits die dritte Generation im Unternehmen beschäftigt und muss sich vor allem der Digitalisierung stellen. Sie ist ein entscheidender Wettbewerbsfaktor in der Branche. Nur mit idealen Voraussetzungen lässt sich weiterhin erfolgreich arbeiten und neue Geschäftsmodelle entwickeln, ist Grandel sicher. Allein 43000 Meter Datenleitungen sind verlegt worden, um dem gerecht zu werden.
» Eine Bildergalerie finden Sie unter augsburger-allgemeine.de