Auch der abgespeckte Ausbau verursacht Ärger
Kreisstraße Seit Jahrzehnten ist die AIC 12 zwischen Alt-Kissing und Ottmaring ein Zankapfel. Vollausbau wird abgeblasen, weil Grundstücke nicht verkauft werden. Aber selbst Sanierung der maroden Fahrbahn sorgt für „Gerüchte“
Aichach-Friedberg Zwei klare Auskünfte: Nein, es gebe keine Probleme oder Ärger mit der Gewährleistung durch die Straßenbaufirma. Beim derzeit laufenden stark abgespeckten Ausbau der Kreisstraße AIC12 zwischen Alt-Kissing und dem Friedberger Stadtteil Ottmaring würden auch keine Grenzsteine überbaut, betonte Andreas Bezler, stellvertretender Sachgebietsleiter der Tiefbauabteilung, in der Sitzung des Bauausschusses des Kreistags. Der Meringer Kreisrat Klaus Becker (Grüne) hatte nachgefragt, weil ihm entsprechende „Gerüchte“zu Ohren gekommen seien.
Landrat Klaus Metzger zeigte sich keineswegs überrascht über die Anfrage, denn bei diesem seit Jahrzehnten diskutierten Straßenausbau gibt es jetzt auch in der Minimallösung dem Vernehmen nach durchaus Querschüsse und Interventionen von außen. Wie berichtet, ist der Vollausbau der sogenannten „KarlSchwarz-Gedächtnisstraße“, der Kissinger Kreisrat beantragte das schon Ende der 70er-Jahre, mit einem begleitenden Radweg abgeblasen worden. Grund: Ein Eigentümer will die dazu nötigen Grundstücke nicht verkaufen. Ausbau und Radweg standen zuletzt mit 2,3 Millionen Euro im Investitionsplan des Landkreises – Baubeginn ab 2018. Vor einem Jahr wurde das immer wieder geschobene Projekt dann endgültig beerdigt. Das sorgte für Kritik, aber auch für Zustimmung bei Anwohnern. Vor allem in AltKissing gab es nämlich Befürchtungen, dass bei einem großen Ausbau diese Trasse als Ausweichstrecke zur B 2 in Richtung Friedberg zusätzlichen Verkehr anlockt.
Jetzt wird zumindest die Verkehrssicherheit auf der Strecke verbessert. Bis Ende nächster Woche sollen die Arbeiten laut Bezler abgeschlossen sein. Im Sommer wurde der Auftrag für die Sanierung des Abschnitts vergeben. Die ausgemagerte, gewölbte und rutschige Fahrbahn wird erneuert und die Randstreifen mit Betonsteinen befestigt, um die kurvige und wellige Straße durch den Wald etwas breiter und sicherer zu machen. Das kostet rund 530000 Euro. Tiefbauleiter Peter Wenhardt sprach vor einem Jahr von einer Lösung zumindest für die nächsten 15 Jahre.
Gegenüber der Vergabe habe sich aber etwas verändert, so der stellvertretende Sachgebietsleiter Bezler auf Anfrage unserer Zeitung. Eigentlich war geplant, die Fahrbahn nur in besonders maroden Teilbereichen auszubessern und dann mit einer durchgehenden Deckschicht zu versehen. Das habe sich aber als nicht sinnvoll herausgestellt. Jetzt wurde über den gesamten rund drei Kilometer langen Abschnitt eine etwa fünf Zentimeter starke Binderund darüber eine vier Zentimeter dicke Deckschicht gezogen – macht rund zehn Zentimeter neuen Asphalt. Die Firma werde für diesen Ausbau die übliche Gewährleistung übernehmen, sagte Bezler in der Sitzung. Die Straßenführung werde nicht verändert. Man bleibe auch innerhalb des kreiseigenen Grundstückskorridors, komme aber an einigen Stellen den Grenzen sehr nahe, erläuterte Bezler. Deshalb müssten auch im Zuge des Straßenbauarbeiten Grenzsteine ausgebaut werden. Die würden im Anschluss neu eingemessen, aber das sei durchaus üblich und nichts Ungewöhnliches, versicherte Bezler.