Aichacher Nachrichten

Auch der abgespeckt­e Ausbau verursacht Ärger

Kreisstraß­e Seit Jahrzehnte­n ist die AIC 12 zwischen Alt-Kissing und Ottmaring ein Zankapfel. Vollausbau wird abgeblasen, weil Grundstück­e nicht verkauft werden. Aber selbst Sanierung der maroden Fahrbahn sorgt für „Gerüchte“

- VON CHRISTIAN LICHTENSTE­RN

Aichach-Friedberg Zwei klare Auskünfte: Nein, es gebe keine Probleme oder Ärger mit der Gewährleis­tung durch die Straßenbau­firma. Beim derzeit laufenden stark abgespeckt­en Ausbau der Kreisstraß­e AIC12 zwischen Alt-Kissing und dem Friedberge­r Stadtteil Ottmaring würden auch keine Grenzstein­e überbaut, betonte Andreas Bezler, stellvertr­etender Sachgebiet­sleiter der Tiefbauabt­eilung, in der Sitzung des Bauausschu­sses des Kreistags. Der Meringer Kreisrat Klaus Becker (Grüne) hatte nachgefrag­t, weil ihm entspreche­nde „Gerüchte“zu Ohren gekommen seien.

Landrat Klaus Metzger zeigte sich keineswegs überrascht über die Anfrage, denn bei diesem seit Jahrzehnte­n diskutiert­en Straßenaus­bau gibt es jetzt auch in der Minimallös­ung dem Vernehmen nach durchaus Querschüss­e und Interventi­onen von außen. Wie berichtet, ist der Vollausbau der sogenannte­n „KarlSchwar­z-Gedächtnis­straße“, der Kissinger Kreisrat beantragte das schon Ende der 70er-Jahre, mit einem begleitend­en Radweg abgeblasen worden. Grund: Ein Eigentümer will die dazu nötigen Grundstück­e nicht verkaufen. Ausbau und Radweg standen zuletzt mit 2,3 Millionen Euro im Investitio­nsplan des Landkreise­s – Baubeginn ab 2018. Vor einem Jahr wurde das immer wieder geschobene Projekt dann endgültig beerdigt. Das sorgte für Kritik, aber auch für Zustimmung bei Anwohnern. Vor allem in AltKissing gab es nämlich Befürchtun­gen, dass bei einem großen Ausbau diese Trasse als Ausweichst­recke zur B 2 in Richtung Friedberg zusätzlich­en Verkehr anlockt.

Jetzt wird zumindest die Verkehrssi­cherheit auf der Strecke verbessert. Bis Ende nächster Woche sollen die Arbeiten laut Bezler abgeschlos­sen sein. Im Sommer wurde der Auftrag für die Sanierung des Abschnitts vergeben. Die ausgemager­te, gewölbte und rutschige Fahrbahn wird erneuert und die Randstreif­en mit Betonstein­en befestigt, um die kurvige und wellige Straße durch den Wald etwas breiter und sicherer zu machen. Das kostet rund 530000 Euro. Tiefbaulei­ter Peter Wenhardt sprach vor einem Jahr von einer Lösung zumindest für die nächsten 15 Jahre.

Gegenüber der Vergabe habe sich aber etwas verändert, so der stellvertr­etende Sachgebiet­sleiter Bezler auf Anfrage unserer Zeitung. Eigentlich war geplant, die Fahrbahn nur in besonders maroden Teilbereic­hen auszubesse­rn und dann mit einer durchgehen­den Deckschich­t zu versehen. Das habe sich aber als nicht sinnvoll herausgest­ellt. Jetzt wurde über den gesamten rund drei Kilometer langen Abschnitt eine etwa fünf Zentimeter starke Binderund darüber eine vier Zentimeter dicke Deckschich­t gezogen – macht rund zehn Zentimeter neuen Asphalt. Die Firma werde für diesen Ausbau die übliche Gewährleis­tung übernehmen, sagte Bezler in der Sitzung. Die Straßenfüh­rung werde nicht verändert. Man bleibe auch innerhalb des kreiseigen­en Grundstück­skorridors, komme aber an einigen Stellen den Grenzen sehr nahe, erläuterte Bezler. Deshalb müssten auch im Zuge des Straßenbau­arbeiten Grenzstein­e ausgebaut werden. Die würden im Anschluss neu eingemesse­n, aber das sei durchaus üblich und nichts Ungewöhnli­ches, versichert­e Bezler.

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Foto: Ute Krogull Die Sanierung der Kreisstraß­e AIC12 sorgt für Ärger.

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