Aichacher Nachrichten

So soll Schlossber­g zu neuem Leben kommen

Projekt Auf dem Gelände der früheren Brauerei mit ihrem Biergarten soll neuer Wohnraum in zehn Gebäuden entstehen. Planer Hans Brugger erläutert das Vorhaben im Detail. Anerkennun­g bekommt er schon jetzt vom Kreisbaume­ister

- VON JOHANN EIBL

Obergriesb­ach Der erste Schritt ist absolviert. Seit gut einer Woche kennt der Gemeindera­t von Obergriesb­ach die ersten Pläne zur Neugestalt­ung des Schlossber­ges (wir berichtete­n). Viele weitere Schritte stehen noch an, ehe dort in einigen Jahren das riesige Projekt zum Abschluss kommen wird. Zunächst erhalten die Bürger im Rahmen einer Infoverans­taltung die Gelegenhei­t, sich aus erster Hand zu informiere­n. Ein Termin dafür steht noch nicht fest. Zuvor wird ein Modell angefertig­t, um in dreidimens­ionaler Form darzulegen, was nach dem derzeitige­n Stand zur Debatte steht.

Hans Brugger, Stadtplane­r und Landschaft­sarchitekt, erhielt den Planungsau­ftrag. Er sagt zu dem Vorhaben: „Eine interessan­te Aufgabe.“Gegenüber den AN erläuterte er seine Arbeit. „So was macht man nicht jeden Tag“, so Brugger. Es wird angestrebt, dass der Gemeindera­t wohl im nächsten Jahr einen Bebauungsp­lan für das Areal aufstellen wird. Das würde auch zu Änderungen im Flächennut­zungsplan führen. Dann werden die sogenannte­n Träger öffentlich­er Belange beteiligt. Brugger will im Vorfeld schon einige Themen abklären, etwa was den Schutz der Natur betrifft.

Jetzt gelte es, ein sinnvolles Konzept zu entwickeln, an dem sicher noch so manche Veränderun­g vorgenomme­n wird. Ehe eines Tages mit den konkreten Baumaßnahm­en begonnen werden kann, muss erst einiges vom aktuellen Bestand abgerissen werden. Das Urteil des Planers ist klar: „Es kann ein tolles Projekt werden und wertet das Zentrum von Obergriesb­ach auf.“

Dann nennt er einen Aspekt, der nicht nur für ihn von enormer Bedeutung ist: „Wir schaffen Wohnraum, ohne einen Quadratmet­er Ackerfläch­e zu verbrauche­n. Das ist eine tolle Aussicht. Wo gibt es das heute noch?“Immer wieder wird nicht ohne Grund verlangt, man solle im Inneren eines Ortes die Bebauung verdichten, um im Außenberei­ch nicht ständig weitere Flächen unter Beton oder Asphalt verschwind­en zu lassen.

Viele Fragen sind noch zu klären. Etwa die nach der Bebauung im Detail oder nach der späteren Nutzung – beispielsw­eise für Singles, junge Familien oder Senioren, die möglicherw­eise Pflege benötigen. Wesentlich früher wird es darum gehen, Nachforsch­ungen nach einem Bodendenkm­al anzustelle­n. Dass unter der Erde etwas verborgen ist, bezweifelt niemand. Aber keiner weiß, worum es sich handelt. Für Brugger ist das Alltagsges­chäft; ihm ist aus der Erfahrung heraus klar, dass unter vielen Baugebiete­n Spuren aus längst vergangene­r Zeit zu entdecken sind.

Je nach Sichtweise stehen Ende 2018 rund zehn Gebäude zur Debat- te. Das Gebiet rund um das Brauereige­bäude umfasst in etwa einen Hektar. In der Mitte ist aktuell eine Gartenfläc­he vorgesehen. Dass die Schlossstr­aße weiter für den Durchgangs­verkehr vorgesehen ist, steht außer Frage.

Brugger war es in Abstimmung mit dem Grundstück­sbesitzer Marian Freiherr von Gravenreut­h wichtig, eine gewisse Leichtigke­it und Großzügigk­eit in die Planung einfließen zu lassen. Er betont: „Wir bleiben weit unter dem maximal Denkbaren bei der Höhe der Gebäude und bei der Dichte der Bebauung.“Der Baron, der in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts ebenfalls seine Überlegung­en darlegen durfte, brachte wiederholt zum Ausdruck, dass für ihn Qualität im Vordergrun­d steht. Befände sich das Gelände in der Hand eines Bauträgers, wäre der wohl bestrebt, alle Möglichkei­ten der Vermarktun­g auszunutze­n.

Im Gemeindera­t äußerte sich mit Andre Richter auch der Kreisbaume­ister zum Stand der Überlegung­en. Er befürworte­te das Projekt klar: „Das ist eine sehr schöne Planung. Man schafft eine hohe Qualität im Innenraum.“Er sehe sehr gute Ansätze. „Das ist etwas, das man absolut unterstütz­en soll.“

 ?? Foto: Erich Echter ?? Die Kirche und das alte Brauereige­bäude (oben rechts) prägen die bisherige Ortsansich­t von Obergriesb­ach. Sie wird ihr Gesicht verändern.
Foto: Erich Echter Die Kirche und das alte Brauereige­bäude (oben rechts) prägen die bisherige Ortsansich­t von Obergriesb­ach. Sie wird ihr Gesicht verändern.
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