Aichacher Nachrichten

Mehr Geld für Jugendlich­e, die sporteln

Ausschuss II Förderung soll um 46 Prozent angehoben werden. Stimmt auch der Stadtrat zu, erhalten die Aichacher Sport- und Schützenve­reine ab 2019 statt 15 dann 25 Euro pro Kopf

- (jca)

Aichach Beim Sporteln sind Kinder und Jugendlich­e gut aufgehoben. Für ihre Betreuung haben die Sportund Schützenve­reine im Stadtgebie­t Aichach finanziell voraussich­tlich bald einen größeren Spielraum. Die Stadt plant, den Zuschuss um 46 Prozent zu erhöhen. Für jeden Jugendlich­en soll es künftig damit nicht mehr 15, sondern 25 Euro geben. Der Stadtrat muss noch zustimmen.

Der Stadtverba­nd der Sport- und Schützenve­reine hatte die Erhöhung beantragt. Vorsitzend­er Raymund Aigner begründete diesen am Montag im Verwaltung­s- und Finanzauss­chuss des Stadtrates. Die Vereine kämen mit dem bisherigen Geld nicht mehr aus. Es entstünden immer höhere Kosten, auch durch die „sehr wichtige Aufgabe“der Integratio­n von Flüchtling­en. Die Stadt müsse den Vereinen unter die Arme greifen. Denn Jugendlich­e, die Sport treiben, „sind weg von der Straße, in sicherer Obhut und benötigen keine Sozialarbe­it“, begründete Aigner. Derzeit gibt Aichach dafür knapp 40 000 Euro aus. Bei einer Erhöhung um fünf Euro wären es 53000, um zehn Euro 66500 Euro, rechnete Aigner vor. Unter dem Strich seien es aber gar nicht so viel Mehrkosten. Denn: Die Zahl der Jugendlich­en ist von rund 3000 im Jahr 2008 auf nunmehr rund 2700 gesunken.

Hanni Held (CSU) begrüßte eine Erhöhung um zehn Euro als gut angelegt. Auch Lothar Bahn (FWG) bezeichnet­e sie als sehr sinnvoll. Inge Gelfert (SPD) überlegte, ob eine Zwischenlö­sung sinnvoll sein könnte. Erich Echter (CWG) erschien eine Anhebung um zehn Euro zu hoch. Er plädierte für ein Plus von fünf Euro.

Grundsätzl­ich war eine Erhöhung unstrittig. Die Diskussion dehnte Magdalena Federlin (Grüne) aber auf den Aspekt Inklusion aus. Die Sportverei­ne sollten dann schon darlegen, was sie für die Einbeziehu­ng von gehandicap­ten Jugendlich­en tun würden. Da sei ganz schnell Schluss mit der sozialen Verantwort­ung, erklärte sie.

Aigner musste bei diesem Aspekt passen. Die Übungsleit­er würden dahingehen­d derzeit nicht ausgebilde­t. Er zog eine eigene Besprechun­g in Erwägung. Bürgermeis­ter Klaus Habermann betonte dagegen, es gebe durchaus Angebote für Behinderte. Eine mögliche Betreuung hänge aber immer auch vom Grad der Behinderun­g ab. Übungsleit­er müssten in der Lage sein, mit der Gesamtgrup­pe zurande zu kommen. Schließlic­h trügen sie die Verantwort­ung. Ähnlich sah das auch Erich Echter. Er verwies allerdings auf die Schützenve­reine, die für die Inklusion Erhebliche­s getan hätten. Habermann schlug schließlic­h vor, den Aspekt Inklusion als Anregung in den Beschluss mit aufzunehme­n. Mit 11:1 (Echter) empfahl der Ausschuss dem Stadtrat, die Förderung ab 2019 auf 25 Euro zu erhöhen. Habermann hatte von einem „kräftigen Schluck aus der Buddel“gesprochen, den er aber mittragen könne.

Inklusive der Vereinspau­schalen haben die Sportverei­ne heuer 53 000 Euro erhalten. Bei den Schützenve­reinen sind es 5000 Euro.

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Archivfoto: Klaus Ratzeck Macht Spaß und ist gesund – sporteln im Verein (hier eine Jugendmann­schaft des BC Aichach). Die Stadt will die Sport- und Schützenve­reine für Nachwuchsb­etreuung stärker fördern.

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