Der Mythos Sisi lebt bis heute
Ausstellung Sonderausstellung in Aichach schafft Besucherrekord. Es gibt schon neue Pläne
Aichach-Unterwittelsbach Auch rund 120 Jahre nach ihrem Tod fasziniert Sisi die Menschen bis heute. Der Wittelsbacherin ist mit der SisiStraße, die auch durch die Region führt, eine Reiseroute gewidmet, die zu ausgewählten Städten, Schlössern, Parks und Orten führt, die mit dem ruhelosen Leben der österreichischen Kaiserin untrennbar verbunden sind. Seit inzwischen 19 Jahren dreht sich im Sisi-Schloss in Unterwittelsbach (Stadt Aichach) alljährlich eine Sonderausstellung um das Leben der Monarchin. Insgesamt zählte die Stadt Aichach dort inzwischen rund 225 000 Besucher.
Die jüngste Ausstellung, die im Oktober zu Ende ging, schaffte sogar einen Besucherrekord. Unter dem Titel „Lust und Leid einer Kaiserin“befasste sie sich mit verschiedenen Aspekten von Elisabeths Suche nach dem Glück. Exakt 10835 Besucher wollten das sehen. Für Bürgermeister Klaus Habermann ist das „ein ganz tolles Ergebnis“. Meistens kratzten die Besucherzahlen knapp an der 10 000-Grenze, nun waren es deutlich mehr. „Dieses Jahr ist es besonders gut gelaufen“, freut sich Habermann. Für die Region sei das bemerkenswert.
Viele Dauergäste sind jedes Jahr dabei. Sisi-Fans aus nah und fern kommen. Auch Busgruppen machen beim Sisi-Schloss Station. Warum diese Ausstellung so besonders gut lief, kann der Bürgermeister nur vermuten. Vielleicht sei es das Thema oder die diesmal besonders schön gestalteten Ausstellungsräume, überlegt er.
Seit 19 Jahren finden die Stadt und Kastellanin Brigitte Neumeier immer wieder ein anderes Thema, um das sie eine Ausstellung rund um Sisi aufbauen können. Themen waren zum Beispiel „Zwei Schlösser der Kaiserin Sisi“oder die „Imperiale Festlichkeit“zur Zeit der Monarchin. Sisis Familie stand ebenfalls bereits im Mittelpunkt und natürlich ihre kaiserlichen Kleider. Eine Ausstellung drehte sich um die berühmte Sisi-Darstellerin Romy Schneider, eine andere befasste sich mit Sisi und König Ludwig II.
Sorge, dass einmal die Ideen ausgehen könnten, hat der Bürgermeister nicht: „Das Thema nutzt sich nicht ab. Das ist nach wie vor spannend.“Habermann ist überzeugt: „Der Mythos Sisi lebt bis heute.“Im kommenden Jahr steht die 20. Sonderausstellung an. Sie wird sich um höfische Kostbarkeiten drehen, verrät der Bürgermeister. Das Sisi-Schloss ist für Aichach inzwischen zu einem wichtigen touristischen Zugpferd geworden. Nach 20 Jahren sei es Zeit, neue Wege zu gehen, findet Habermann allerdings. Deshalb wird ab Frühjahr 2020 im SisiSchloss eine kleine Dauerstellung zum Leben von Kaiserin Elisabeth präsentiert, die jährlich durch eine Sonderausstellung ergänzt wird. Damit will die Stadt die erhofften zahlreichen Besucher der Landesausstellung auch nach Unterwittelsbach locken.