Wo bleibt die Transparenz?
Wer psychische Probleme bislang nur vom Hörensagen kennt, der mag sich glücklich schätzen. Denn immer öfter werden solche Beschwerden publik, bei der jüngeren Generation ebenso wie bei Senioren, die Altersdepression beklagen. Und die Menschen, die voll im Erwerbsleben stehen, die erleben nicht selten Stress und hohe Belastung bis hin zum Burnout. Es handelt sich um ein weites Feld mit ungemein vielen Facetten. Wer sich dieses Szenario vor Augen hält, dessen Stimmung kann sich allein schon durch das Lesen dieser Zeilen nach unten orientieren. Doch es gibt auch eine Kehrseite. Mediziner, Psychologen und Psychiater wissen auch auf solche Probleme eine passende Antwort.
Dass die mit einem finanziellen Aufwand verbunden ist, das steht außer Frage. Daran gab es auch bei einer Veranstaltung am Mittwoch im Aichacher Kreisgut keine Zweifel. Es ist sicher richtig und wichtig, dass man auch auf diesem Gebiet sorgsam mit den Geldern umgeht. Wer freilich meint, er müsse hier als Sparmeister zu sehr den Daumen draufhalten, sollte sich vor Augen halten, wie ein Besucher bei diesem Termin über bemerkenswerte Erfahrungen mit einem Mädchen sprach. In diesem Fall war es gerade noch gelungen, es davon abzuhalten, noch vor dem 18. Geburtstag dem Leben ein Ende zu setzen.
Geld ist ein Grund dafür, warum der Kreis bislang mit seinem Bemühen scheiterte, eine psychiatrische Ambulanz im alten Krankenhausgebäude in Aichach einzurichten. Am Mittwoch aber wurde von mehreren Rednern noch ein anderes Argument genannt, bei dem man nur ungläubig den Kopf schütteln kann. Die Entscheidung darüber kommt offensichtlich auf überaus seltsame Weise zustande, ohne jegliche Transparenz. Jürgen Reichert, der scheidende Präsident des Bezirkstags, wies darauf hin, dass man auf den Einspruch gegen einen negativen Bescheid vom Mai diesen Jahres noch keine Antwort erhalten habe. Dieser Vorwurf sollte geklärt werden. Nicht irgendwann nach dem Sanktnimmerleinstag, sondern umgehend, noch vor dem Jahreswechsel. Die psychisch Kranken haben ein Anrecht darauf – und ihre Angehörigen nicht minder.