ASF macht 100 Jahre Frauenwahlrecht zum Thema
Veranstaltung Film und Diskussion zum Jubiläum im Evangelischen Gemeindesaal in Aichach am Montagabend
Aichach 100 Jahre alt wird das Frauenwahlrecht in Deutschland. Darauf will die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) in Aichach mit einer Veranstaltung am Montag, 12. November, aufmerksam machen. Auf einen Film zum Thema folgt eine Diskussionsrunde.
Für die ASF-Vorsitzende Kristina Kolb-Djoka ist das Thema auch heute noch aktuell: „Gerade in einer Zeit, wo es im gerade konstituierten Bayerischen Landtag weniger Frauen werden.“55 Frauen und 150 Männer gehören dem neu gewählten Landtag an. Der Frauenanteil sinkt damit auf 26,8 Prozent. Von 2013 bis 2018 lag der Anteil laut KolbDjoka noch bei 29,2 Prozent und davor bei 30,3 Prozent. Auch im Deutschen Bundestag sei ein Rückgang des Frauenanteils an Abgeordneten zu sehen. Er liegt jetzt bei 30,7 Prozent, in der vorherigen Wahlperiode lag er bei 36,5 Prozent.
Als Geburtsstunde des Frauenwahlrechts gilt der 12. November 1918. Damals wurde das aktive und passive Frauenwahlrecht eingeführt. Akteur der Stunde war der Rat der Volksbeauftragten, der in Berlin erklärte, dass „alle Wahlen zu öffentlichen Körperschaften (…) fortan nach dem gleichen, geheimen, direkten Wahlrecht aufgrund des proportionalen Wahlsystems für alle mindestens 20 Jahre alten männlichen und weiblichen Personen zu vollziehen (…) sind.“
Auch in Aichach durften damit Frauen zum ersten Mal am 19. Januar 1919 wählen. Im Aichacher Amtsblatt am 27. Dezember 1918 ist die Bezirksamtliche Bekanntmachung dazu erschienen, mit dem Hinweis „Erstmals – Wahlberechtigt – Frauen“. Seit 100 Jahren können Frauen wählen und gewählt werden. Für Kolb-Djoka ein Meilenstein in der Geschichte der Demokratie in Deutschland und Grundlage für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern. Die ASF zeigt dazu die Geschichte des Frauenwahlrechts im Kinofilm „Die göttliche Ordnung“. Der Inhalt: Das Wahlrecht allein genügt nicht, ist aber ein guter Anfang. Der Film erzählt vom späten Erwachen der Schweiz in Sachen Gleichberechtigung.
Bei der Diskussionsrunde ist Gelegenheit zu Austausch und Gespräch. Eingeladen sind zur Diskussionsrunde Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann, Clara Jung von der SPD-Nachwuchsorganisation Jusos Aichach, Sandra Lederer, stellvertretende SPD-Unterbezirksvorsitzende, Beate Oswald, Gleichstellungsbeauftragte im Landratsamt, und die SPD-Landtagsabgeordnete Simone Strohmayr.
Beginn der Veranstaltung ist am Montag, 12. November, 19 Uhr, Evangelischer Gemeindesaal in Aichach, Jakobiweg 8.
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Anmeldung (wenn möglich) Kristina Kolb-Djoka, Telefon 0157/57082461.