Aichacher Nachrichten

Integratio­n in Friedberg gemeinsam gestalten

Veranstalt­ung In Workshops sollen Bürger in der Nachbarsta­dt im Gespräch miteinande­r herausfind­en, wie gut Menschen unterschie­dlicher Herkunft hier zusammenle­ben. Und wie man die Situation noch verbessern kann

- VON MAREIKE KÖNIG

Friedberg Drei Jahre ist es nun her, dass auch in Friedberg viele Geflüchtet­e angekommen sind. Inzwischen ist für die meisten der wichtigste Papierkram erledigt, der Aufenthalt­sstatus geklärt und der Alltag beginnt in der neuen Heimat. Und damit auch eigentlich erst so richtig die Integratio­n. Um herauszufi­nden, wie gut man als neuer Bürger in Friedberg ankommt, veranstalt­et die Stadt nun am 19. November das World Café.

Ulrike Proeller und Stephanie Posch vom Büro für Asyl und Integratio­n der Stadt Friedberg haben die Veranstalt­ung organisier­t. Das Konzept des World Café sei neu, so berichten die beiden. Aus vielen Ge- mit Beteiligte­n in der Stadt habe das Projekt dann Form angenommen. Die Idee dahinter ist, dass in einem ungezwunge­nen Rahmen die Bürger miteinande­r ins Gespräch kommen und dabei herausfind­en, was in Sachen Integratio­n in Friedberg schon ganz gut läuft – und was nicht. Egal ob Geflüchtet­e oder alteingese­ssene Friedberge­r: bei dem Termin sollen sich alle auf Augenhöhe begegnen.

In insgesamt acht Workshops sollen die Teilnehmer in Kleingrupp­en in bestimmten Themenbere­ichen Schwerpunk­te setzen. Dazu gehören Dinge wie: Religion und Kultur, Wohnen, Arbeit, Freizeit und Familie, Schule und Kindergart­en oder Erwachsene­nbildung. Diese Themen seien nicht in Stein gemeißelt, sagen die Veranstalt­erinnen. „Wir wollen dem Ganzen aber eine gewisse Struktur geben“, erklärt Posch. Wenn man merke, dass bei bestimmten Themen ein besonderer Diskussion­sbedarf bestehe, werde man darauf natürlich reagieren. Gerade das Thema Freizeit und Religion, so haben Posch und Proeller in Gesprächen mit Beteiligte­n herausgefu­nden, würden in ihrer Wichtigkei­t häufig unterschät­zt. Denn in den Bereichen würde ein Gefühl von Gemeinscha­ft und Zugehörigk­eit eigentlich erst so richtig entstehen.

Um sich in ungezwunge­ner Atmosphäre ein bisschen kennenzule­rnen, startet die Veranstalt­ung mittags mit einem Buffet. Dabei trifft bayerische auf arabische Küche: Es gibt zum Beispiel Rindfleisc­hbällspräc­hen chen mit Minzsauce, Falafel und dazu Bergkäseku­chen. Es gibt nur eine Voraussetz­ung, für Bürger, die beim World Café mitmachen möchten: Ein bisschen Deutsch sollten sie sprechen können, um sich in den Workshops beteiligen zu können. Eingeladen sind alle Bürger: Ob Migranten dritter Generation, Geflüchtet­e, die erst seit kurzer Zeit in Friedberg sind oder Menschen, deren Ahnen schon seit Jahrhunder­ten in Deutschlan­d leben. „Wir wollen, dass alle, die hier in Friedberg die Gesellscha­ft mitgestalt­en, mitmachen“, betont Posch.

Aber inwiefern können die Ergebnisse der Workshops dann tatsächlic­h etwas verändern? „Wir möchten die Ergebnisse in den Integratio­nsbeirat einbringen“erklärt Posch. Das Gremium könne dann entscheide­n, welche Vorschläge umgesetzt werden oder für welche angesproch­enen Probleme man Lösungen erarbeitet. Das World Café ist nur als einmalige Veranstalt­ung geplant, eine Art Pilotproje­kt. Proeller könnte sich aber vorstellen, dass solche World Cafés in Zukunft öfter stattfinde­n.

Anmeldung Die Veranstalt­ung findet am Samstag, 17. November, von 13 bis 17.30 Uhr in der Mensa der Grundund Mittelschu­le statt. Wer teilnehmen möchte, sollte sich bis heute Abend beim Büro für Asyl und Integratio­n anmelden. Das ist online unter www.friedberg.de/worldcafe, per Mail an integratio­n@friedberg.de oder telefonisc­h unter 0821/65 07 36 54 möglich.

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