Aichacher Nachrichten

Schon wieder wird ein Auto in Wessiszell verkratzt

Polizei Es ist bereits der 14. Fall dieser Art in dem Dasinger Ortsteil. Die Beamten rätseln über das Motiv des Täters

- (maikö)

Dasing-Wessiszell Zum zweiten Mal innerhalb einer Woche hat ein bisher unbekannte­r Täter in DasingWess­iszell ein Auto zerkratzt. Wie die Polizei mitteilte, machte sich der Unbekannte in der Nacht auf Mittwoch in der Hauptstraß­e an einem schwarzen Kleinwagen zu schaffen und richtete rund 1000 Euro Schaden an. Am 1. November hatte zuletzt ein Unbekannte­r nachmittag­s ein Auto in der Ringstraße mutwillig beschädigt. Doch das war nicht der erste Fall dieser Art in Wessiszell: Innerhalb der vergangene­n zwei Jahre wurden insgesamt 14 Wagen von einem Unbekannte­n zerkratzt. Die Polizei geht davon aus, dass ein Serientäte­r verantwort­lich ist. Wie kommen die Beamten zu dieser Schlussfol­gerung? Peter Zimmermann, stellvertr­etender Leiter der Friedberge­r Inspektion, erklärt auf Nachfrage unserer Zeitung: „Wessiszell ist ein kleiner, beschaulic­her Ort. Die Wahrschein­lichkeit, dass es dort mehrere Personen gibt, die mutwillig Autos zerkratzen, ist nicht hoch.“Auffallend sei bei den Fällen, dass kein Muster zu erkennen sei. „Es ist kein Autohasser, der eine bestimmte Marke bevorzugt“, sagt Zimmermann. Dazu seien die Autos immer korrekt geparkt gewesen. Man könne also auch ausschließ­en, dass der Täter Falschpark­er bestrafen wolle. Der Beamte glaubt ebenfalls nicht, dass Jugendlich­e die Autos verkratzt haben. Die würden vielleicht mal ein Graffiti an die Wand sprühen, so Zimmermann. 14 Autos zu zerkratzen, sei jedoch noch einmal eine ganz andere Stufe.

Zum ersten Mal schlug der Täter im Winter 2016 zu. Immer wieder wurden dann bis zum Frühjahr 2017 Autos zerkratzt. Im Sommer legte der Unbekannte eine Pause ein, im Winter setzte er seine Serie dann fort. „Jetzt geht es scheinbar wieder los“, so der Beamte. Der Gesamtscha­den liegt im fünfstelli­gen Bereich. Zimmermann ist seit Ende 2016 in Friedberg. Seitdem habe es im Zuständigk­eitsbereic­h der Dienststel­le keine vergleichb­are Serie gegeben, berichtet er. Auf öffentlich­en Straßen, wo der Täter bisher die Autos verkratzte, sei es schwer, den eigenen Wagen zu schützen, so Zimmermann. Auf Privatgrun­d könne man eine Videokamer­a installier­en. Doch dabei gebe es eine Menge Datenschut­zvorschrif­ten zu beachten.

Greift für Betroffene in so einem Fall wenigstens die Versicheru­ng? „In der Regel ja, wenn der Geschädigt­e eine Vollkasko-Versicheru­ng hat“, sagt Sascha Straub. Er ist Finanzexpe­rte bei der Verbrauche­rzentrale Bayern. Wenn einem das Auto zerkratzt wird, gilt das als Vandalismu­sschaden. Auch manche Teilkasko-Policen würden solche Fälle abdecken. Straub warnt davor, aus Angst nun eine teurere Versicheru­ng abzuschlie­ßen. Bevor man das tue, solle man als Besitzer durchrechn­en, ob sich das wirklich lohnt, so der Experte. Von speziellen Zusatzvers­icherungen gegen Vandalismu­s rät Straub ab. Falls man die Schäden abdecken lassen wolle, seien eine Vollkasko- oder eine andere Teilkasko-Police günstiger.

Um den Täter in Wessiszell zu ermitteln, bittet die Polizei die Anwohner um erhöhte Aufmerksam­keit. Bisher hat der Unbekannte spätnachmi­ttags und abends im Schutz der Dunkelheit sein Unwesen getrieben. Die Tatorte lagen in der Hauptstraß­e, Ringstraße, Sonnenstra­ße, Südstraße und der St.-Florian-Straße.

Zeugen Wer etwas beobachtet hat oder auch in Zukunft etwas Auffällige­s bemerkt, soll sich bei der Polizei unter Telefon 0821/323-1710 zu melden.

Wer zerkratzt Autos in Wessiszell?

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Symbolfoto: Ralf Lienert

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