„Kriegen das Heim wieder so schön hin wie vorher“
Reaktionen Nach Einbruch beim TC Wittelsbach beseitigen tatkräftige Mitglieder die Spuren der Verwüstung. Der Vorsitzende ist zuversichtlich
Aichach-Unterwittelsbach Nachdem unbekannte Randalierer das Tennisheim in Unterwittelsbach verwüstet haben, sind die Aufräumarbeiten in vollem Gang. Wie berichtet, geschah die Tat zwischen Montagfrüh um 7 Uhr und Dienstagvormittag um 10.15 Uhr. Bereits am Mittwochmittag trafen sich zehn Vereinsmitglieder und machten sich an die Arbeit.
Der Vereinsvorsitzende Norbert Holzmann sagt: „Bei uns im Verein funktioniert das relativ gut.“Mehrere Stunden hätten die Mitglieder zu tun gehabt. Die Täter hatten Fenster an dem Vereinsheim am Schlossanger eingeworfen. Drinnen durchsuchten sie sämtliche Räume. Aus einem Lagerraum nahmen sie mehrere Farbeimer und beschmierten damit sämtliche Räume im Keller – darunter Duschen und Toiletten – einschließlich des Inventars. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um weiße Fassadenfarbe, die die Täter auch gegen Wände schwappen ließen. Damit verunstalteten sie zudem außen an der Südseite des Gebäudes sämtliche Fenster und die Glasfront des Freisitzes.
Bei den Helfern, die am Mittwoch ihre Freizeit opfern mussten, um alles wieder sauber zu machen, war die Wut auf die Täter entsprechend groß. Einer von ihnen sagte: „Wir sind richtig frustriert, das können nur Barbaren gewesen sein.“
Norbert Holzmann hingegen gab sich am Freitag gefasst: „Wenn Sie so einen Job wie ich machen, müssen Sie damit leben. [...] Was soll ich denn machen? In die Paar springen und mich ertränken?“80 Prozent der Schäden seien inzwischen beseitigt, sagt Holzmann. Kopfzerbrechen bereite noch die Damenkabine. Dort hätten die Täter Holzlasur verspritzt. Nun sei fraglich, wie man sie von der Wandfarbe wieder wegbekomme. Überstreichen könne man sie nicht. Der Verein wolle es mit einem Dampfstrahler versuchen, kündigt der Vorsitzende an. Falls auch das nicht funktioniere, werde man wohl Paneele anbringen.
In ihrer Zerstörungswut haben die Täter auch Farbe in die Eimer geschüttet, in denen die Tennisbälle für die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen aufbewahrt wurden. Die Bälle sind somit unbrauchbar. „Was soll das?“, fragt sich Holzmann. Eine Frage, die sich derzeit vermutlich viele Vereinsmitglieder stellen. Was die Täter getrieben hat, darüber kann auch Holzmann nur mutmaßen. Auf jeden Fall sei es „vollkommener Krampf, was die da gemacht haben“.
Auf 10 000 Euro schätzt die Polizei den Schaden, den sie angerichtet haben. Mitgenommen haben sie lediglich
Die Polizei vermutet hinter den Tätern, die 10 000 Euro Schaden hinterlassen haben, keine „klassischen“Einbrecher
eine Kaffeemaschine und einiges an Besteck. „Dabei haben wir kein hochwertiges Silberbesteck wie die englische Königin“, sagt Holzmann, dem der Humor trotz allem noch nicht vergangen ist.
300 Euro war die Beute insgesamt etwa wert, so Erich Weberstetter, Leiter der Aichacher Polizei. Eine geringe Summe angesichts des hohen Sachschadens. „Klassische Einbrecher waren das sicher nicht“, vermutet Weberstetter daher. Die Tat sei eher als Vandalismus zu werten. Derzeit untersucht die Polizei noch die Spuren, die vor Ort gesichert wurden.
Der TC Wittelsbach ist leidgeprüft, was Einbrüche angeht. Seit 1985 steht sein Vereinsheim. Der neuerliche Einbruch sei der fünfte, erzählt Holzmann. Erst im August hätten Einbrecher das Haus heimgesucht. Das sei jedoch ein ganz anderer Fall gewesen: Die Täter hätten damals nur den Werkzeugkasten mitgenommen.
Am Montag wird ein Mitarbeiter der Einbruch-Diebstahl-Versicherung den Schaden in Unterwittelsbach begutachten. Dann soll die Höhe der Entschädigung feststehen. Ebenfalls am Montag wollen Vereinsmitglieder den restlichen Schaden beseitigen. „Wir werden das mit der entsprechenden Ruhe angehen“, kündigt Holzmann an. „Wir kriegen das Heim wieder so schön hin, wie es vorher war.“