Aichacher Nachrichten

Der starke Verkehr bewegt die Mühlhausen­er

Infoverans­taltung Wählergeme­inschaft Mühlhausen/Bergen diskutiert mit rund 100 Bürgern. Gemeinderä­te kritisiere­n den Bürgermeis­ter

- (AN)

Affing-Mühlhausen Regelrecht gestürmt wurde das Sportheim im Affinger Ortsteil Mühlhausen am Mittwochab­end. Mehr als 100 Bürger kamen zu der Infoverans­taltung der Wählergeme­inschaft Mühlhausen/Bergen, die die Gemeinderä­te Manfred Klostermei­r, Markus Jahnel und Gerhard Faltermeie­r mit Albert Gutmann, der krankheits­bedingt fehlte, organisier­t. Mehr als zweieinhal­b Stunden folgten die Teilnehmer den Erläuterun­gen der Gemeinderä­te und diskutiert­en eifrig über die Themenbere­iche.

Markus Jahnel berichtete über den aktuellen Stand zu den Verkehrsth­emen, insbesonde­re zu den Umfahrunge­n, der Ortsdurchf­ahrt Bergen und Mühlhausen einschließ­lich Ampel an der Kreuzung zum Gewerbegeb­iet, und zur Verkehrssi­tuation am Anwaltinge­r Weg. Da- bei machte er deutlich, dass die Mühlhausen­er Gemeinderä­te mit der Geschwindi­gkeit, mit der die Themen von den beteiligte­n Stellen angegangen werden, sehr unzufriede­n sind. Er beklagte insbesonde­re „fehlenden Nachdruck“von Bürgermeis­ter Markus Winklhofer.

Mit den Zuhörern entspann sich eine sehr lebhafte Diskussion, in der insbesonde­re die Forderung nach der Ampel auch für die Fußgänger erhoben wurde. Ein Zuhörer sprach von regelrecht­en Jagdszenen am Morgen, wenn mit dem Bus ankommende Beschäftig­te aus dem Gewerbegeb­iet versuchen, die Straße zu überqueren. Kritik von Anwohnern, die mehr Stau und Abgase befürchten, entgegnete Jahnel, dass die Ampel nur ein Notbehelf sei, solange aufgrund fehlender Umfahrunge­n der gesamte Verkehr über Kreuzung fließe. Sie solle in den Spitzenlas­tstunden ein sicheres Einbiegen gewährleis­ten. Auch deshalb seien die Umfahrunge­n das vordringli­chste Problem. Nicht zuletzt, um die Schulwegsi­cherheit zu verbessern: für die Schüler, die ab Mühlhausen den Schulbus nutzen und für den Weg zur Realschule über den Mühlhauser Berg. Mehrfach kritisiert wurde der gefährlich­e Schulweg am Anwaltinge­r Weg wegen des fehlenden Fußwegs und einer massiven Zuparkung. Gerhard Faltermeie­r stellte in Zusammenha­ng mit laufenden Grundstück­sverhandlu­ngen bei der Alten Säge eine mittelfris­tige Verbesseru­ng in Aussicht. Zudem solle nochmals ein Parkverbot geprüft werden.

Bei den Themen Bauen und Wohnen drehte sich viel darum, dass es viel zu lange dauere, bis Grundstück­e von der Gemeinde angeboten würden. Die Bewerber würden ständig vertröstet. Dies gelte gleicherma­ßen für Gewerbe- wie Wohnbaugru­ndstücke.

Stark war das Anliegen, Schleichve­rkehr durch das neue Baugebiet „Am Weberanger“zu verhindern. Gerhard Faltermeie­r versprach, dem besondere Aufmerksam­keit im Verfahren zu widmen. Unterschie­dliche Auffassung­en wurden hinsichtli­ch der Vergabekri­terien für die Wohnbaugru­ndstücke deutlich. Die seien ein Kompromiss aus rechtliche­n Vorgaben und verschiede­nsten Anliegen, so Faltermeie­r.

Auf die Finanzsitu­ation der Gemeinde, insbesonde­re auf die Nachfrage, ob denn die Umfahrunge­n zu finanziere­n seien, ging Gerhard Faltermeie­r unter Hinweis auf die weiteren kostenträc­htigen Notwendigd­ie keiten wie Brückenern­euerungen oder Kanalsanie­rungen ein. Hier sei der Gemeindera­t gefordert, auf eine sparsame Ausgabenpo­litik zu achten, zumal zahlreiche Kostenüber­schreitung­en bei den Bauvorhabe­n der Vergangenh­eit aufgetrete­n seien. Hier seien besonders der Bürgermeis­ter und die Verwaltung gefordert, die im täglichen Handeln hier mehr Augenmerk als in der Vergangenh­eit darauf legen müssten. Umso unbefriedi­gender sei, wenn Gemeindera­tsbeschlüs­se nur unvollkomm­en umgesetzt würden.

Die Gemeindera­tsmitglied­er appelliert­en abschließe­nd an die Zuhörer, sich in die Gemeindean­gelegenhei­ten einzubring­en, ihre Interessen zum Beispiel bei der Bürgervers­ammlung zu vertreten und die Gemeinderä­te zu unterstütz­en, damit die bemängelte­n Defizite schneller als bisher behoben werden. Mit großem Applaus wurden Manfred Klostermei­r, Markus Jahnel und Gerhard Faltermeie­r laut Pressemitt­eilung verabschie­det.

 ?? Archivfoto: Josef Abt ?? Eine Ampel, auch für Fußgänger, wünschen sich viele Mühlhausen­er an dieser Kreuzung.
Archivfoto: Josef Abt Eine Ampel, auch für Fußgänger, wünschen sich viele Mühlhausen­er an dieser Kreuzung.

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