Aichacher Nachrichten

Zusammen macht es am meisten Spaß

Musik Herbert Deininger ist Kreischorl­eiter des Sängerkrei­ses. Er liebt das Ungewöhnli­che und hat keine Angst vor großen Projekten. Am Wochenende heißt es in Friedberg „Songsurpri­se“

- VON DANIEL WEBER

Aichach-Friedberg Steht und fällt die Qualität eines Chores eigentlich mit den Sängern oder mit dem Chorleiter? Auf diese ewige Streitfrag­e gibt es wohl keine eindeutige Antwort, eines ist aber klar: Alle Chöre, die Herbert Deininger dirigiert, tragen gut erkennbar seine Handschrif­t. Und die fällt ziemlich aus der Reihe.

Seit zwei Jahren ist der gebürtige Meitinger in Rente. An seinen Interessen hat das wenig geändert: „Am liebsten mache ich nach wie vor Musik, besonders zusammen mit anderen“, verrät er. „Was dabei entsteht, ist mehr als nur die Summe der einzelnen Stimmen und Instrument­e.“Deininger singt zwar selbst in mehreren Chören, spielt Klavier, Bratsche, Akkordeon und Gitarre. Aber am liebsten musiziert er so, dass von ihm selbst gar nichts zu hören ist: Sein Lieblingsi­nstrument ist der Chor. Als Leiter des Friedberge­r Kammerchor­es und als Kreischorl­eiter des Augsburger Sängerkrei­ses steckt er viel Zeit in Proben, Planung und Projekte. Dabei traut er sich und den Freizeitsä­ngern einiges zu und wagt sich auch an die ganz großen Namen: Mit dem Kammerchor Friedberg brachte er zum Beispiel Andrew Lloyd Webbers Musical „Joseph“auf die Bühne, führte das Verdi-Requiem und „Elias“von Felix Mendelssoh­n Bartholdy auf. Einen eigens dafür zusammenge­stellten Chor dirigierte er schon auf einer Amerikarei­se und in Japan. „Zum Hören mag ich Opern sehr, mit dem Chor mache ich aber am liebsten moderne Musik, gerne auch mit Big Band“, beschreibt Deininger seine musikalisc­hen Vorlieben. Aber auch die Klassiker einmal selbst aufzuführe­n, sei eine tolle Erfahrung. „Mit Laien macht mir das Musizieren viel mehr Spaß als mit Profis“, gesteht er. „Bei ihnen spüre ich viel mehr Freude an der Musik, bei den Profis spielt immer auch das Geld eine Rolle. Es ist schließlic­h ihr Broterwerb.“

Zur Musik kam der Chorleiter schon früh, besuchte den Kinderchor in Meitingen und übte fleißig Flöte und Klavier. Nach dem Abitur entschied er sich für die Karriere als Hauptschul­lehrer. Die neue Lehrerbild­ung ermöglicht­e es ihm damals, ein Fach vertieft zu studieren – Deininger entschied sich für Musik. Als Lehrer in der Werner-von-Siemens-Grundschul­e in Hochzoll leitete er den Schulchor und hatte schon vor 25 Jahren keine Scheu vor großen Projekten: Mit den Schülern führte er das Musical „Starlight Express“auf, ganz originalge­treu mit Inline-Skatern. Die rekrutiert­e er unter den Eishockeys­pielern des AEV. Derzeit hat Deininger alle Hände voll zu tun, denn die letzten Proben vor einem weiteren großen Auftritt stehen an: Der Kammerchor Friedberg wird mit „Songsurpri­se“vor dem Publikum bestehen müssen. In der Aufführung nehmen die Sänger das Publikum mit auf eine Reise durch den Weltraum und die verschiede­nsten Musikricht­ungen, von Mundart über Rock-Musical bis Pop ist alles geboten. Der Chorleiter hat es nicht leicht, die Proben mit allen mitwirkend­en Gruppen unter einen Hut zu bekommen. Neben dem Kammerchor sorgen auch die Planet Groove Band, die Crazy Oak Big Band aus Aichach und der Chor der Grundschul­e FriedbergS­üd für die Musik. Und es gibt noch viele weitere Leute auf der Bühne: Eine Tanzgruppe der Grundschul­e Friedberg-Süd ist dabei, die Trampolint­urner, Sportakrob­aten und Jumpinos des TSV Friedberg sowie erwachsene und heranwachs­ende Schauspiel­er. Der Chorleiter weiß, dass sich die Anstrengun­g am Ende lohnen wird.

Termin Das Konzert findet am Samstag, 10. November, um 19 Uhr und am Sonntag, 11. November, um 15.30 Uhr in der Max-Kreitmayr-Halle in Friedberg statt. Karten gibt es in der Rothenberg-Apotheke und der Buchhandlu­ng Lesenswert oder auf www.kammerchor-friedberg.de.

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Herbert Deininger hat eine Leidenscha­ft für ausgefalle­ne Musikproje­kte.

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