„Wir sind nicht mehr der Top-Favorit“
Fußball-Kreisliga Spielertrainer Mariusz Suszko dämpft vor dem Duell gegen Alsmoos-Petersdorf die Erwartungen beim TSV Pöttmes. Wie er Torjäger Stefan Simonovic am Sonntag bremsen will
Aichach-Friedberg Zwischen Anspruch und Realität klafft bei den Fußballern des TSV Pöttmes dieser Zeiten eine dezente Lücke. Ganz oben mitspielen in der Kreisliga Ost, das war zu Saisonbeginn der Plan. Aktuell steht das Team um Spielertrainer Mariusz Suszko lediglich auf Rang sechs im Klassement. „Wir sind nicht mehr der Topfavorit, von dem andauernd die Rede ist“, sagt Suszko. Die Erwartungen seien schlicht zu hoch, so der 31-Jährige – zumindest gemessen an der derzeitigen personellen Situation.
Diese werde auch am Sonntag nicht besser, wenn der TSV die „Mannschaft der Stunde“empfängt, wie es Suszko formuliert. Um 14 Uhr treten die Kicker aus Alsmoos-Petersdorf in Pöttmes an. „Wir müssen ruhig bleiben und das Beste aus der aktuellen Situation machen“, sagt Suszko. Sechs Langzeitausfälle wegen diverser Blessuren hat der Spielertrainer zu beklagen. Nun hat sich unter der Woche auch noch Kapitän Martin Brodowski verletzt, auch er wird bis zur Winterpause fehlen. Angesichts dieser Personalprobleme ist Suszko trotz der nicht optimalen Punkteausbeute zufrieden: „Die Jungs fangen das super auf.“Er relativiert jedoch: „Kann man beim TSV überhaupt je zufrieden sein?“Eine Frage, die er nicht zu beantworten vermag.
Das Glück war dem TSV zuletzt jedenfalls wieder hold. Zweimal in Folge gewann Pöttmes mit 3:2 To- ren. Zuvor meinte es Fortuna beim 0:0 in Rinnenthal und bei der 0:1-Pleite gegen Spitzenreiter Friedberg noch nicht so gut mit den Kickern aus der Marktgemeinde. „Die Spiele hätten wir beide auch gewinnen können“, so Suszko.
Gegen den SSV erwartet er am Sonntag ein offenes und torreiches Spiel: „Wir sind beide sehr offensiv ausgerichtete und spielstarke Teams. Ein 0:0 würde mich schon sehr überraschen.“Trotzdem wolle er versuchen, hinten die Null zu halten. Das werde seine Verteidigung allerdings auf eine harte Probe stellen, denn mit Stefan Simonovic stellt der Gegner den Top-Torjäger der Liga (20 Tore). Zuletzt glänzte der 29-Jährige mit drei Toren bei der furiosen Aufholjagd des SSV gegen Burgheim (6:2). „Er ist ein absoluter Ausnahmestürmer für diese Liga“, zollt Suszko dem Angreifer Respekt. Spieler seiner Klasse kenne er zur Genüge aus seiner Zeit in höheren Ligen: „Die darf man keine Sekunde aus den Augen verlieren. Simonovic wartet geduldig auf eine Möglichkeit und nutzt diese dann eiskalt.“Um dem Torhunger des Stürmers Herr zu werden, setzt Suskzo auf das Mannschaftskollektiv: „Manndeckung wie 1940 macht da keinen Sinn. Wir müssen gemeinsam schauen, dass wir keine Möglichkeiten zulassen, müssen die Räume eng machen.“
Er habe seine Spieler deshalb schon intensiv auf diese besondere Aufgabe eingestellt. Simonovic komplett aus dem Spiel zu nehmen, werde jedoch sehr schwer werden, gibt er zu: „Das ist eine große Herausforderung für unsere Defensive. Aber an dieser können sie sich messen. Ich habe vollstes Vertrauen in meine Mannschaft.“