In Aichachs Oberer Vorstadt geht es voran
Stadtentwicklung Die Erneuerung der Wasserleitung in Martin- und Werlbergerstraße liegt im Zeitplan. Auch der Straßenbau beim Schneitbacher Weg kommt voran. Im nächsten Jahr geht es erneut in die Vollen
Aichach Die Arbeiten in der Oberen Vorstadt in Aichach schreiten voran. Die Erneuerung der Wasserleitung ist laut Michael Thalhofer vom Stadtbauamt im Zeitplan, ebenso der Straßenbau im Bereich Schneitbacher Weg. Bis Weihnachten sollen die Arbeiten abgeschlossen sein – für dieses Jahr. Nächstes Jahr steht der Straßenbau für die Neugestaltung der Oberen Vorstadt an.
Der Wasserleitungsbau hat, wie berichtet, am 24. September in der Martinstraße an der Einmündung der Wilhelm-Wernseher-Straße, wo sich ein Knotenpunkt des Leitungsnetzes befindet, begonnen. Er setzt sich nach Süden in der Werlbergerstraße fort bis zur Einmündung der Münchener Straße. Die Hauptleitung wird nun fertig, so Thalhofer. Danach werden die Hausanschlüsse erneuert. Die halbseitige Sperrung von Martin- und Werlbergerstraße bleibt deshalb weiter bestehen.
Bei den Sperrungen hat die Stadt Aichach nicht freie Hand, wie Thalhofer betont. Die Stadt hat bei dem Bauprojekt zwar wegen der Neugestaltung die Federführung und ist Baulastträger für die Gehwege und die Augsburger Straße. Für die Martinstraße, die Werlbergerstraße und die Münchener Straße – Staatsstraße – ist allerdings das Staatliche Bauamt Augsburg Baulastträger. Verkehrsbehörde ist wiederum das Landratsamt Aichach-Friedberg. Als solche erlässt sie die Anordnung für die Absperrungen. Nachjustiert hat man bei der Sperrung in der Werlbergerstraße. Zunächst waren die Parkplätze bei der Bäckerei Gulden von Süden her (Münchener Straße) nicht anfahrbar. Bis dorthin wurde die Zufahrt nachträglich freigegeben. Das könnte sich aber vorübergehend wieder ändern, wenn in dem Bereich gearbeitet wird.
Auch in der Münchener Straße wird zwischen der Werlbergerstraße und der Oskar-von-Miller-Straße die Wasserleitung erneuert. Ob das noch in diesem Jahr klappt, kann Thalhofer jedoch derzeit noch nicht abschätzen. Dafür müsste es frostfrei sein. Fest steht, dass längstens bis Weihnachten gearbeitet wird. Dann werden die Sperrung und die Umleitung stadteinwärts wieder aufgehoben.
Wie berichtet, hat Ende September außerdem der Straßenbau im Schneitbacher Weg begonnen. „Der Erdbau ist fertig“, berichtet Thalhofer. Derzeit werde die Längspflasterung gemacht – die Entwässerungseinrichtung, die Fahrbahn und Gehweg voneinander abgrenzt. Verlegt werden die sogenannten Sparten – die Leitungen für Telefon, Strom, Kabelfernsehen, Glasfaser, Behördennetz und Straßenbeleuchtung. Auch ein Leerrohr für den Breitbandausbau lässt die Stadt vorsorglich einbauen. Ab dieser Woche sollen dort die Fahrbahn asphaltiert und die Gehwege gepflastert werden.
Ähnlich ist der Baufortschritt laut Thalhofer an der Augsburger Straße zwischen dem Schneitbacher Weg und dem Gebäudekomplex mit der Metzgerei Miller. Dort werden derzeit der Erdbau fertiggestellt und die Sparten verlegt, im Anschluss wird gepflastert. Das Stück vor dem Geschäftshaus selbst bis zum St.Helena-Weg wird heuer noch nicht angetastet. Auch hier ist spätestens Weihnachten Schluss für 2018.
Im Frühjahr geht der Straßenbau in die Vollen. Wie Thalhofer sagt, wird die Obere Vorstadt dafür in mehrere einzelne Bauabschnitte aufgeteilt, weil dann an Fahrbahn und Gehwegen bis hin zu den Gebäudekanten gearbeitet wird. Weil bisher nur die Trassen, auf denen der Kanal und die Wasserleitung verlaufen, untersucht sind, müssen dann die Baustellenbereiche erneut auf Kampfmittel überprüft und die Sparten verlegt werden. Auch die Archäologen sind dann wieder mit dabei.
Diese sind, wie berichtet, beim Kanalbau fündig geworden. 2017 wurden im Untergrund der Martinstraße Teile einer Holzkonstruktion entdeckt, bei der es sich laut den Archäologen vermutlich um eine Zisterne handelte. Bereits 2016 waren die Arbeiter in der Werlbergerstraße auf Bodendenkmäler gestoßen, die dokumentiert wurden. Das hatte für Verzögerungen gesorgt.
Auch beim Wasserleitungsbau traten archäologische Funde zutage, wie Michael Thalhofer berichtet. Im Kreuzungsbereich von Werlbergerund Martinstraße wurden Reste einer Ziegelmauer und einer Kalksandsteinmauer entdeckt. Sie wurden dokumentiert und fotografiert. Im gesamten Baustellenbereich kamen etliche Keramikscherben zum Vorschein, die laut Thalhofer wohl aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen. Verzögerungen gab es dadurch nicht. Der Straßenbau soll 2019 komplett durchgeführt werden. 2020, zur Bayerischen Landesausstellung, soll alles fertig sein.