Aichacher Nachrichten

Ärger um das neue Feuerwehrh­aus in Taiting

Bauvorhabe­n Das Gebäude im Dasinger Ortsteil wird erweitert. Nachbarn fürchten Probleme mit der Zufahrt

- VON MAREIKE KÖNIG

Dasing-Taiting Sieben Meter mal zehn Meter gepflaster­ter Weg sind momentan die größte Sorge von Xenia Lapperger: Denn die führen von der Marienstra­ße zur Garage der Feuerwehr, zu einem Lagerplatz der Jagdgenoss­enschaft – und zum Haupteinga­ng von Lappergers Geflügelha­ndel. Weil im kommenden Jahr das Feuerwehrh­aus einen Anbau bekommt, wird die Zufahrt entlang der Marienstra­ße Richtung Kurve versetzt und auf acht Meter verbreiter­t. Eigentlich ein erfreulich­er Vorschlag für alle Beteiligte­n. Es gibt aber einen Haken: Ein Streifen soll als Parkplatz für die Feuerwehr reserviert werden. Wenn dort tatsächlic­h Autos abgestellt werden, schrumpft die Zufahrt auf fünfeinhal­b Meter Breite. „Wenn das so umgesetzt wird, geht mir das Geschäft kaputt“, sagt Xenia Lapperger.

Bis zu 100 Kunden kämen in der Hauptsaiso­n wöchentlic­h über diese Zufahrt zu ihrem Betrieb, berichtet sie. Mit großen Autos, Sprintern, kleinen Lkw. Und die würden zum Teil einfach wieder umkehren und weiterfahr­en, wenn die Einfahrt zum Geschäft verstopft sei. Besonders an Samstagen gebe es wegen ihres Hofverkauf­s regelmäßig Gegenverke­hr, sagt Lapperger.

Rangieren oder auf der Marienstra­ße warten sind an dieser Stelle zwei schlechte Optionen. Denn die Einfahrt liegt direkt hinter einer Kurve. Durch den Anbau rückt die Zufahrt noch näher an den Knick. Wegen des neuen Gebäudes wird auch das Bushäusche­n um einige Meter verschoben, ebenfalls Richtung Kurve. Karl Gamperl vom Bauamt Dasing hält die Zufahrtsbr­eite so wie aktuell geplant für ausreichen­d. Sie entspreche schließlic­h der einer Ortsverbin­dungsstraß­e. „Ich sehe die Situation unkritisch“, sagt er. Die beiden Stellfläch­en, die die Zufahrt schmaler machen, seien notwendig. Es sei Vorschrift, dass es so viele Parkplätze gibt, wie Sitze im Einsatzfah­rzeug vorhanden sind.

Um den Bau des neuen Feuerwehrh­auses war auch im Gemeindera­t fast anderthalb Jahre gerungen worden. Der Ausgangspu­nkt: Weil die Truppe ein neues Feuerwehra­uto bekommen sollte, würde die alte Garage zu klein. Deshalb war damals zunächst eine Garage für rund 100000 Euro geplant. Das Projekt wurde mit den Monaten jedoch immer größer. Im Oktober beschloss der Gemeindera­t nun einen Anbau für 450 000 Euro. Davon übernimmt die Feuerwehr Arbeiten in Höhe von 50 000 Euro selbst. Mit dem Argument, dass das erweiterte Haus auch ein neues Ortszentru­m bilden würde, stimmten die Räte einhellig für das Projekt.

In einer Zeit, in der die Kommune mit Kläranlage, Bauhof und Straßenbau mehrere Investitio­nsprojekte anpackt, hat insbesonde­re Anne Glas (Aktive) in der jüngsten Sitzung des Finanzauss­chusses jedoch auch Zweifel bezüglich des Projekts geäußert.

Zurück in die Marienstra­ße in Taiting: „Einen Meter breiter und alles wäre in Ordnung“, findet Paul Mayr. Er ist wie Lapperger Mitglied der Jagdgenoss­enschaft und hat eine Landwirtsc­haft direkt gegenüber der Zufahrt. Der Vorsitzend­e der Jagdgenoss­enschaft, Michael Gschoßmann, sieht die Situation entspannte­r. Viele der Maschinen seien zwar um die drei Meter breit. Allerdings rechne er eher mit wenig Gegenverke­hr. Gschoßmann geht davon aus, dass auch die Feuerwehrl­eute ein Interesse daran haben, die Parkplätze in der Zufahrt möglichst unbelegt zu lassen, damit das Einsatzfah­rzeug ohne Probleme herausfahr­en kann. Gustav Steinhardt, der ebenfalls in der Jagdgenoss­enschaft ist und die Maschinen auf dem Lagerplatz nutzt, sagt: „Ich bin dafür, dass wir eine gemeinsame Lösung finden.“Eine fünfeinhal­b Meter breite Einfahrt hält er auch für zu eng. „Da muss man ja auch drehen können“, so Steinhardt.

Der Kommandant der Feuerwehr, Ernst Rösner, möchte sich zu dem Thema nicht äußern. Auch er setzt auf ein Gespräch mit den Beteiligte­n. Karl Gamperl ist zuversicht­lich, dass die Beteiligte­n eine gemeinsame Lösung für das Problem finden werden.

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Foto: Mareike König Xenia Lapperger und ihr Mitarbeite­r Timo Engheiser in der Zufahrt, die sich Feuerwehr, Jagdgenoss­enschaft und der Geflügelha­ndel teilen.

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