Aichacher Nachrichten

Baum spricht Klartext

FCA Nach der Niederlage in Hoffenheim sagt der Trainer, dass seine „innere Unzufriede­nheit“groß ist. Außerdem findet der Coach, dass Caiuby ungerecht behandelt wird

- VON WOLFGANG LANGNER

Seine schlechte Laune ließ sich Manuel Baum am Samstagabe­nd nach der 1:2-Niederlage nicht anmerken. Aber als Trainer des Bundesligi­sten FC Augsburg wird man natürlich auch beim Augsburger Presseball immer wieder mit Fußball konfrontie­rt. „Ich fand den Presseball wirklich sehr gelungen, das Problem war nur, dass ich alle fünf Minuten auf das Spiel unserer Mannschaft angesproch­en wurde“, lacht Baum. Die Partie in Hoffenheim zählte wieder einmal zu den Spielen, die den Trainer lange beschäftig­en.

„Das habe ich ganz schwer verdaut und es ist mittlerwei­le nervig. Ich glaube, es ist bereits das sechste Mal in dieser Saison gewesen, dass wir uns am nächsten Tag zum Training treffen und sagen müssen: Wir haben gut gespielt, aber die Punkte nicht geholt. Da kannst du nicht einfach so zur Tagesordnu­ng übergehen“, sagt Baum. In der Länder- hat der Coach jetzt viel vor: „Da gilt es jetzt Ursachenfo­rschung zu betreiben und Lösungen zu entwickeln, dass wir nicht nur gut spielen, sondern auch die Punkte holen.“

Dabei geht Baum mit seiner Mannschaft nicht all zu hart ins Gericht: „Ich habe schon das Gefühl, dass die Mannschaft sehr häufig das umsetzen kann, was wir uns erarbeiten, aber in den wichtigen Momenten die Entscheidu­ngen in die falsche Richtung gehen.“Dabei steht der FCA ja nicht ganz so schlecht da – mit 13 Zählern aus elf Spielen. Das weiß auch Baum, aber „die innere Unzufriede­nheit ist groß“. Deshalb lautet das künftige Motto: „Auch in Chaos-Phasen eine Struktur reinbringe­n.“Baum nimmt dazu ein Beispiel aus dem Nürnberg-Spiel (2:2): „Da waren wir in den letzten zehn Minuten nur mit dem Torverteid­igen beschäftig­t und haben keine Konter mehr gesetzt – und wenn doch, dann war der Ball gleich wie- der weg. Das sind einige Kleinigkei­ten, wo wir nachjustie­ren müssen. Wir sind insgesamt auf einem guten Weg, aber da müssen wir nachlegen, um besser zu werden.“Dabei wäre der FCA Tabellenfü­hrer in der Bundesliga, allerdings nur dann, wenn die Spiele nach 30 Minuten beendet gewesen wären. Baum grinst: „Das ist schön zu hören, aber es fehlen halt noch zweimal 30 Minuten.“Aber Baum ist, was die Zukunft betrifft, optimistis­ch: „Wir haben die Qualität und wir können uns diese Dinge erarbeiten, und dann hoffe ich, dass wir auch ein paar Punkte mehr holen.“

Auch Caiuby war zuletzt in den Medien wieder ein Thema. Der Brasiliane­r schlug nach seiner Auswechslu­ng in Hoffenheim wütend auf das Dach der Trainer- und Spielerban­k und würdigte den Trainer bei seinem Gang in die Kabine keines Blickes. Baum nimmt den Stürmer in Schutz: „Der Caju war natürlich sauer, als er ausgewechs­elt wurspielpa­use de.“Dass er den Handschlag verweigert hat, sieht Baum nicht so: „Handschlag verweigert wäre bei mir, wenn ich ihm die Hand ausgestrec­kt hätte und er wäre einfach an mir vorbeigela­ufen. Aber das war ja nicht der Fall. Es muss nicht jeder hochoffizi­ell an mir vorbeilauf­en und mir die Hand geben.“

Baum findet, dass Caiuby in den Medien nicht immer gerecht behandelt wird: „Ich finde es schade, was daraus gemacht wurde. Langsam bekomme ich den Eindruck, dass man sich auf Caiuby einschießt, weil es sonst bei uns nichts gibt.“Und den Schlag auf das Dach der Trainerban­k? Baum zuckt mit den Schultern: „Ich habe auch schon wo dagegenget­reten – und außerdem ist dem Dach nichts passiert.“Am Mittwoch äußert sich der Brasiliane­r erstmals in dieser Saison gegenüber den Medien. „Ich finde es ganz gut, wenn er mal selber Stellung bezieht. Dann kann man vielleicht einiges klarstelle­n“, meint Baum.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Manuel Baum hatte nach dem Training einiges zu sagen. Mit dem Resultat in Hoffenheim war er überhaupt nicht einverstan­den.
Foto: Ulrich Wagner Manuel Baum hatte nach dem Training einiges zu sagen. Mit dem Resultat in Hoffenheim war er überhaupt nicht einverstan­den.

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