Aichacher Nachrichten

Protest gegen Waffenruhe

Israel: Minister tritt zurück

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Jerusalem Aus Protest gegen die Feuerpause im Gazastreif­en hat Israels Verteidigu­ngsministe­r Avigdor Lieberman seinen Rücktritt erklärt und die Regierung damit in eine Krise gestürzt. Der als Hardliner geltende Minister bezeichnet­e die Waffenruhe mit militanten Palästinen­sergruppen am Mittwoch als „Kapitulati­on vor dem Terror“. Liebermans ultranatio­nalistisch­e Partei Israel Beitenu (Unser Haus Israel) verließ die Regierung von Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu. Der scheidende Verteidigu­ngsministe­r forderte Neuwahlen.

Mit der Feuerpause erkaufe sich Israel „kurzfristi­g Ruhe“, sagte Lieberman vor Journalist­en. Der „Preis“sei aber ein „schwerer langfristi­ger Schaden für die nationale Sicherheit“. Zuvor hatte Regierungs­chef Netanjahu die am Dienstag unter Vermittlun­g Ägyptens geschlosse­ne Feuerpause mit militanten Palästinen­sergruppen verteidigt. „Unsere Feinde haben um eine Waffenruhe gebettelt“, sagte er am Mittwoch. In den vergangene­n Tagen war es zwischen Israel und den Palästinen­sern zu den schwersten Zusammenst­ößen seit dem Gazakrieg von 2014 gekommen.

Nach Inkrafttre­ten der Feuerpause ist am Mittwoch ein Palästinen­ser durch israelisch­e Schüsse getötet worden. Das teilte das Gesundheit­sministeri­um im Gazastreif­en mit. Die Umstände waren zunächst unklar. Bei dem Toten handele es sich um einen 20-jährigen Mann, der nahe des Grenzzauns geangelt habe. Ein israelisch­er Armeesprec­her erklärte, der Vorfall werde geprüft.

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Foto: dpa Tritt zurück und fordert Neuwahlen: Minister Avigdor Lieberman.

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