Aichacher Nachrichten

Doch keine Pferde für die Polizei

Augsburg bekommt keine Reiterstaf­fel

- VON JÖRG HEINZLE

Es war ein Geschenk, das bei vielen Polizeibea­mten nicht besonders gut ankam. Mitte April hatte Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) angekündig­t, dass jede bayerische Stadt mit mehr als 100 000 Einwohnern eine eigene Polizei-Reiterstaf­fel bekommen soll – und damit auch Augsburg. Bei den Polizeigew­erkschafte­n stieß das auf Kritik. Der Tenor lautete: Es gibt andere Sorgen bei der Polizei, für die man dringender Geld ausgeben sollte. Nun sind die Pläne deutlich abgespeckt worden. Das Präsidium in Augsburg bekommt doch keine Polizeipfe­rde.

Der Grund dafür ist der Koalitions­vertrag mit den Freien Wählern. Beim Juniorpart­ner der CSU sah man die Pläne für eine „bayerische Kavallerie“, wie Söder es nannte, skeptisch. Vereinbart wurde, die Zahl der Polizeipfe­rde nur auf 100 statt auf 200 Tiere zu erhöhen. Neben der Staffel in München, die bereits eine Außenstell­e in Rosenheim unterhält, soll noch eine neue Staffel in Nürnberg hinzukomme­n. Stattdesse­n soll es nun mehr Polizeihun­de geben. Davon soll auch Augsburg profitiere­n, in welchem Umfang ist aber noch nicht geklärt.

Im Augsburger Präsidium hatte man sich bereits Gedanken gemacht, wie und wo man eine Reiterstaf­fel einrichten könnte. Es gab eine Arbeitsgru­ppe, die sich damit befasst. Die kann ihre Pläne nun zu den Akten legen. Die Enttäuschu­ng darüber sei nicht allzu groß, ist aus den Reihen der Augsburger Polizei zu hören. Was manch einen ärgert, ist aber, dass bei den Polizeipfe­rden nun Nürnberg neben München als wichtiger Ballungsra­um betrachtet wird – und man Augsburg als drittgrößt­e Stadt dabei unter den Tisch fallen lässt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany