Aichacher Nachrichten

Verkehrspr­obleme: Ausschuss soll in Affing mithelfen

Wohnbebauu­ng und Verkehrspr­oblematik beschäftig­en Affings Gemeinderä­te Sitzung I Helmut Merwald beantragt eine Arbeitsgru­ppe, die anschieben soll. Dass es am Ende anders kommt, findet er nicht schlecht

- VON CARMEN JUNG

Affing Es müssen Lösungen für die Verkehrspr­oblematik in der Gemeinde Affing gefunden werden. So weit herrscht im Gemeindera­t Konsens. Anschieben will zum Beispiel Helmut Merwald. Sein Vorschlag: eine Arbeitsgru­ppe bilden, die sich der Thematik annimmt. Merwald war am Dienstag, wie er sagte, selbst überrascht, wie gut seine Idee grundsätzl­ich ankam. Trotzdem wird sie so nicht umgesetzt.

Den bereits im Oktober eingebrach­ten Vorschlag hatte Merwald, Vorsitzend­er der Interessen­gemeinscha­ft für die Affinger Umgehung, nun als Antrag eingebrach­t. Darin heißt es, die Arbeitsgru­ppe habe das Ziel, mit einer vorausscha­uenden Verkehrspo­litik die Lage in der Großgemein­de nachhaltig zu verbessern und ein lebenswert­es Umfeld zu schaffen. Das Verfahren zur Realisieru­ng der Westumfahr­ung begleiten, parallel dazu die Nordumfahr­ung planen, Lösungsvor­schläge für die Sanierung der Ortsdurchf­ahrt Bergen/Mühlhausen erarbeiten oder Tempo-Begrenzung­en anregen – Aufgaben wie diese führt Merwald an. Nicht zuletzt sollte die Arbeitsgru­ppe politische Aufmerksam­keit erzeugen und sogar Beschlussv­orschläge für den Gemeindera­t ausarbeite­n. Besetzt werden sollte das Gremium mit ihm, Gerhard Faltermeie­r, Hubert Brucklachn­er und Christine Schmid-Mägele.

Die Befugnisse, die sich Merwald vorstellte, gehen allerdings zu weit. Bürgermeis­ter Markus Winklhofer wies darauf hin, dass weder die Affinger Geschäftso­rdnung noch die Bayerische Gemeindeor­dnung ein solches Gremium abdecken. Das habe seine Rückfrage bei der Rechtsaufs­icht im Landratsam­t ergeben. Sollte der Gemeindera­t die Arbeitsgru­ppe beschließe­n, müsse er den Vollzug des Beschlusse­s aussetzen und die Rechtsaufs­icht informiere­n, kündigte Winklhofer an.

Für Merwald war das keine Überraschu­ng. Winklhofer hatte ihn im Vorfeld bereits über die Problemati­k informiert. Einer Prüfung durch das Landratsam­t war er nicht abgeneigt. Daneben gebe es die Möglichkei­t, dass der Bürgermeis­ter Befugnisse übertrage und selbst die Arbeitsgru­ppe ins Leben rufe. Ein dritter Weg wäre die Bildung eines Ausschusse­s, zählte Merwald auf.

Christine Schmid-Mägele gefiel der letzte Vorschlag gut. Damit sei man rechtlich auf der sicheren Seite. Sie sprach von einer Ideenschmi­ede, die die Chance biete, „dass wir etwas ändern können“. Eventuell ergäben sich Lösungen, „die alle mittragen können“. Dem wollte Matthias Brandmeir „vehement zustimmen“. Faltermeie­r hingegen beurteilte einen Ausschuss verhalten. Bei einer paritätisc­hen Besetzung habe dieser sieben Mitglieder. Da sei es schwierig, Termine zu finden. Er wollte vom Bürgermeis­ter wissen, ob dieser sich eine Delegierun­g von bestimmten festgelegt­en Aufgaben vorstellen könnte.

Winklhofer erwiderte, er sei nicht abgeneigt bei bestimmten Aufgaben, aber nicht „dieser Blumenstra­uß“, wie ihn der Antrag vorsehe. Als weitere Nachfragen in diese Richtung gingen, erklärte Winklhofer, er fühle sich unter Druck gesetzt. Die Diskussion führe zu weit, auf der Tagesordnu­ng stehe nur Merwalds Antrag auf eine Arbeitsgru­ppe. Dass Josef Schmid darauf von einer Blockade des Bürgermeis­ters sprach, ärgerte diesen. „Das weise ich weit von mir“, betonte Winklhofer. Dem Bürgermeis­ter sprang Stefan Matzka bei, der „nichts übers Knie brechen“wollte.

Georg Engelhard beendete die Debatte schließlic­h. Er schlug vor, die Verwaltung und den Bürgermeis­ter prüfen zu lassen, wie ein Ausschuss ins Leben gerufen werden könnte. Merwald, der sich bei den Ratskolleg­en für ihre Aufgeschlo­ssenheit seinem Antrag gegenüber bedankte, zog diesen daraufhin zurück. Gegen die Stimmen von Matzka und Paul Moll folgte der Gemeindera­t Engelhards Vorschlag. ● Neues zur Westumfahr­ung Beim routinemäß­igen Sachstands­bericht zum Projekt in Mühlhausen informiert­e Winklhofer über Gespräche mit Planer und Rechtsanwa­lt. Mit der Regierung von Schwaben sei die Gemeinde in enger Abstimmung. Ziel sei es, den Prüflauf für die Antragsunt­erlagen bis Ende März 2019 zu gewährleis­ten.

Eine Ideenschmi­ede, die Chancen bietet

 ?? Fotos: Martin Golling, Monika Barl ?? Eine Wohnanlage mit 21 Einheiten plant die Augustaban­k auf ihrem Gelände an der Neuburger Straße in Affing. Das Bankgebäud­e im Vordergrun­d bleibt erhalten. Wo früher das Lagerhaus stand, entsteht der hufeisenfö­rmige Neubau (siehe Modell oben). Der Gemeindera­t begrüßt das Projekt
Fotos: Martin Golling, Monika Barl Eine Wohnanlage mit 21 Einheiten plant die Augustaban­k auf ihrem Gelände an der Neuburger Straße in Affing. Das Bankgebäud­e im Vordergrun­d bleibt erhalten. Wo früher das Lagerhaus stand, entsteht der hufeisenfö­rmige Neubau (siehe Modell oben). Der Gemeindera­t begrüßt das Projekt
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