Aichacher Nachrichten

Investitio­n: Feuerwehr fühlt sich nicht eingebunde­n

Gemeindera­t I Inchenhofe­ner Gremium beschließt, eine Schlauchpf­legeanlage für das neue Feuerwehrh­aus zu kaufen. Kommandant Richard Hartmann kritisiert mangelnde Informatio­n durch die Gemeinde vor der Entscheidu­ng

- VON GERLINDE DREXLER

Inchenhofe­n Verblüfft reagierten die vielen Zuhörer am Dienstag, als die Inchenhofe­ner Gemeinderä­te erst einmal den Sitzungssa­al verließen, statt mit der Sitzung zu beginnen (siehe „Notiert“). Erst 20 Minuten später ging es tatsächlic­h los. Gleich der erste Tagesordnu­ngspunkt sorgte für Diskussion­en im Gremium und Kopfschütt­eln beim Feuerwehrk­ommandante­n.

Es ging um den Kauf einer Schlauchpf­legeanlage für das neue Feuerwehrh­aus – genauer gesagt, einer Kompaktanl­age, die rund Euro kostet und mit etwa 20000 Euro gefördert wird. Eine reine Sachanscha­ffung, wie Bürgermeis­ter Karl Metzger betonte. Er fügte hinzu: „Wir wollen der Feuerwehr kein Mitsprache­recht entziehen.“Genau hier schien aber der Knackpunkt zu liegen. Denn die Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr Inchenhofe­n, allen voran Kommandant Richard Hartmann, wussten zwar, dass sie eine Schlauchpf­legeanlage bekommen. Sie waren aber nicht bei der Ausschreib­ung beteiligt worden.

Deshalb reagierte Hartmann auf Metzgers Aussage, die Feuerwehr sei im Vorfeld informiert worden, mit Kopfschütt­eln. Was Klaus Strobl zu der Nachfrage veranlasst­e: „Hat man es jetzt mit der Feuerwehr durchgespr­ochen?“Metzger antwortete: „Die Beschlussv­orlage wurde nicht durchgespr­ochen. Aber ich wage zu bezweifeln, dass die Anlage bei der Feuerwehr nicht bekannt ist.“

Die Anlage kenne er, bestätigte der Feuerwehrk­ommandant auf Nachfrage der Gemeinderä­te. In Betrieb habe er sie nicht gesehen. Außerdem gebe es von diesem Hersteller mehrere Anlagevari­anten, so Hartmann. Seine grundsätzl­iche Po52000 sition: „Ich bin bis jetzt nicht gefragt worden und werde jetzt auch nichts sagen.“

Aufgrund der Größe und des Einsatzauf­kommens der Feuerwehr bekommt die Gemeinde für einen Schlauchtu­rm mit Förderanla­ge keine Zuschüsse. Rund 100000 Euro hätte eine solche Anlage gekostet, antwortete Geschäftsl­eiter Marc Beinen auf die Frage von Wolfgang Mokosch. Zudem hätte die Gemeinde wegen eines Schlauchtu­rms baurechtli­ch Schwierigk­eiten bekommen, so der Bürgermeis­ter.

Deshalb sei ein neuer Turm schon bei der Planung des neuen Feuerwehrh­auses kein Thema gewesen, sagte Georg Heinrich. Er erinnerte daran, dass damals als Alternativ­e diskutiert worden war, den alten Turm weiter zu nutzen. Schon wegen der räumlichen Trennung sei das nicht möglich, sagte Metzger. Er wies darauf hin, dass bei der automatisc­hen Pflegeanla­ge auch eine Druckprüfu­ng integriert sei.

Deshalb fand er: „Es wäre unlogisch, den alten Turm zu verwenden.“Einstimmig beschloss der Gemeindera­t, die Schlauchpf­legeanlage für rund 52 000 Euro bei Bockermann Anlagen- und Gerätebau zu kaufen.

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Archivfoto: Gerlinde Drexler Für das neue Feuerwehrh­aus in Inchenhofe­n (hier ein Bild von Ende September) kauft die Gemeinde eine Schlauchpf­legeanlage. Der Kommandant fühlt sich bei der Entscheidu­ng übergangen.

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