Doch kein Geld für die Feuerwehr?
Sitzung Der Finanzausschuss stellt die Mittel für die Anbauten der Häuser in Taiting und Dasing zur Disposition
Dasing Mehr als 1,2 Millionen Euro wollte die Gemeinde Dasing eigentlich in den kommenden beiden Jahren in Projekte für seine Feuerwehren stecken. Darunter ein Anbau an das Haus in Taiting für rund 450 000 Euro. Und ein neues Gebäude für die Wehr in Dasing. Das Vorhaben wird sich auch wegen des teuren Grundstücks auf 800000 Euro belaufen. Dazu kommt ein neues Mehrzweckfahrzeug. Weil die Gemeinde im kommenden Jahr noch zahlreiche weitere Investitionen stemmen möchte, hat der Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung über Einsparmöglichkeiten diskutiert – und hat in den Ausgaben für die Feuerwehr welche gefunden.
Über 4,7 Millionen Euro, die die Gemeinde eigentlich nicht hat, stehen nach aktuellen Planungen im Haushalt für 2019. Durch Rücklagen, die heuer nicht aufgebraucht worden sind, könnten die Schulden allerdings weniger hoch ausfallen, stellte Kämmerin Christine Treffler in Aussicht. „Ich bin entsetzt“, lautete in der Sitzung trotzdem die erste Wortmeldung von Anne Glas (Aktive). Neben den Feuerwehranbauten reißen im kommenden Jahr der Bauhof, neue Grundstücke, die Waldstraße im Ortsteil Lindl und Kanalsanierungen ein Loch in die Kasse. Dazu kommen noch Rechnungen für die neue Kläranlage.
Unter sämtlichen Ausgabeposten stellte Glas deshalb die Bauprojekte für die Feuerwehren infrage: „Wir haben die immer unterstützt und sind ja auch froh, dass wir sie haben. Aber wenn etwas so aus dem Ruder läuft, dann müssen auch mal die Notbremse ziehen“, sagte sie. Erste Pläne für die Feuerwehr Taiting hatten eigentlich nur eine Garage für rund 100000 Euro vorgesehen. Im Bedarfsplan für Dasing sind lediglich 150000 Euro veranschlagt. Bürgermeister Erich Nagl (Freie Wähler) gab zu bedenken, dass das Vorhaben in Dasing im Bedarfsplan seit einigen Jahren so vorgesehen sei. Für die drei Fahrzeuge der Wehr gebe es keine Garage. Dort würden zum Teil Vorschriften missachtet, die Unfälle verhüten sollen. „Wenn da was passiert, dann ist der Teufel los“, so Nagl.
Martin Asam (CSU) schlug vor, die Baumaßnahmen für das Gebäude in Dasing in das Jahr 2020 zu schieben. Man solle zuerst Taiting abschließen und sich dann um das Haus in Dasing kümmern. Rudolf Kohler (Freie Wähler) reagierte ungehalten auf die Diskussion: Die Gemeinde solle sich darauf konzentrieren, die Projekte mittelfristig zu planen. Da sei es nicht entscheidend, ob man ein Vorhaben jetzt ein oder zwei Jahre später umsetze.
Asam antwortete, dass es durchaus relevant sei, ob die Gemeinde die Investitionen im kommenden Jahr mit vielen Krediten finanziere oder nachhaltiger über die kommenden Jahre stemme. Zwar seien die Konditionen momentan günstig. Aber das würde eben auch dazu verleiten, viel Geld auszugeben.
Nagl reagierte mit: „Ich sage jetzt klar: Dann kippen wir Taiting.“Die Baumaßnahmen in Dasing zu verschieben „funktioniert definitiv nicht“. Man könne noch überlegen, den Grunderwerb von über zwei Millionen Euro aus dem Haushalt zu streichen. Auf den Vorschlag ging jedoch lediglich Asam kurz ein: Dabei handle es sich um eine langfristige Entwicklung. Bei den Feuerwehren gehe es lediglich um Häuser. „Also streichen wir Taiting?“, wollte Nagl noch einmal wissen. Menzinger schlug vor, sämtliche Investitionen in die Feuerwehren Dasing und Taiting erneut dem Gemeinderat zur Diskussion vorzulegen. Dem Vorschlag stimmten auch die restlichen Räte zu.
Bis zur nächsten Sitzung will die Verwaltung nun die Pläne noch einmal nach Einzelposten aufschlüsseln.