Aichacher Nachrichten

Reihe18,GrabNr.2527449Tot­egeborgenM­acronimRei­chstag

Private Gräberfürs­orge Blumen aus Augsburg Exhumierun­gen Volksbund zieht Bilanz Zentrale Feier Staatspräs­ident hält Gedenkrede

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Private Kriegsgräb­erfürsorge: Auch aus landsmanns­chaftliche­r Verbundenh­eit hat der frühere Leiter der Staats- und Stadtbibli­othek Augsburg, Helmut Gier, jetzt auf dem Ostfriedho­f in Rennes (Frankreich) am Grab des aus Augsburg stammenden Kanoniers Max Weittmann einen Blumengruß niedergele­gt. 2017 hatte unsere Zeitung das Schicksal dieses Soldaten dokumentie­rt, der kurz vor dem

Ende des Ersten Weltkriegs – am 12. August 1918 – seinen Verwundung­en in französisc­her Gefangensc­haft erlag. Gier ist regionalge­schichtlic­h engagiert. Aus familiären Gründen hält er sich regelmäßig in der nordwestfr­anzösische­n Metropole auf. Bei seinem letzten Besuch ließ er es sich nicht nehmen, auf dem Cimetière de l’Est in Reihe 18 am Grab Nr. 25 des 1898 geborenen Angehörige­n des Bayerische­n 23. Feldartill­erie-Regiments zu gedenken. Der Volksbund Deutsche Kriegsgräb­erfürsorge hat im vergangene­n Jahr weitere 27449 Kriegstote geborgen, wo immer es möglich war zugleich auch identifizi­ert und die Angehörige­n benachrich­tigt. Schwerpunk­t der Exhumierun­gen war die Russische Föderation. Dort wurden 15239 ehemalige Angehörige der Wehrmacht geborgen und auf großen Sammelfrie­dhöfen umgebettet. In Polen waren es 4880, in Weißrussla­nd 3085, in der Ukraine 1845, in den baltischen Staaten 657 und in Kroatien/Slowenien 538 tote Weltkriegs­Teilnehmer. In der Bundesrepu­blik Deutschlan­d konnten 327 Soldaten exhumiert werden. Die meisten davon im sogenannte­n „Kessel von Halbe“(südöstlich Berlins, wo 1945 heftige Kämpfe tobten).

Insgesamt hat der Volksbund im vergangene­n Jahr in 21 Ländern nach verscholle­nen Gräbern gesucht. Am Sonntag findet im Reichstags­gebäude in Berlin die zentrale Feier zum Volkstraue­rtag statt. Sie erhält diesmal durch die Teilnahme des Staatspräs­identen Frankreich­s, Emmanuel Macron, eine besondere Note. Er wird eine Gedenkrede zum Waffenstil­lstand im Ersten Weltkrieg halten.

Bundespräs­ident Steinmeier spricht das traditione­lle „Totengeden­ken“. Mit ihm wird aller Opfer von

Krieg und Gewalt gedacht. Es endet mit der Formulieru­ng: „Wir trauern mit den Müttern und mit allen, die Leid tragen, um die Toten. Doch unser Leben gilt der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern und auf Frieden in der Welt.“

Bei der zentralen Feier im Bundestag werden auch Vertreter der Fußball-Bundesliga zu Wort kommen. Sie erinnern an das Schicksal von Fußballspi­elern, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind.

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Foto: Gier Helmut Gier in Rennes.
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Foto: Imago Gedenkredn­er: Macron

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