Rückendeckung für Ministerin
Dem Zukunftsthema Digitalisierung ein eigenes Ministerium zu spendieren, ist eine gute Entscheidung gewesen. Die Schulen in Bayern müssen digitaler werden, das Internet muss flächendeckend schnell werden und der Mobilfunk darf keine Lücken mehr haben. Auf eine solche digitale Infrastruktur haben alle Bürger im Freistaat ein Anrecht. Dass es bisher zu langsam ging, lag auch daran, dass jedes Ministerium vor sich hingewurstelt hat. Alle Bemühungen der Staatsregierung in einem Ministerium zu bündeln und dort zu koordinieren, ist die zukunftsweisende Strategie.
Genauso deutlich zeigen sich aber die Hürden auf diesem Weg: Viele Ministerien haben eigene Abteilungen für Digitalisierung angelegt. Die Minister werden sich dieses Erfolgsthema ungern aus der Hand nehmen lassen. Da spielen Machtfragen eine größere Rolle als Sachfragen.
Dass die Staatsregierung so rasch eine Debatte über den Zuschnitt des Digitalministeriums an der Backe hat, liegt auch an der mutigen Personalbesetzung. Leider trauen nicht alle einer jungen Frau zu, dass sie sich gegen altgediente Männer durchsetzen wird. Darin wird die größte Herausforderung von Judith Gerlach liegen. Mit der Rückendeckung des Ministerpräsidenten sollte es ihr aber gelingen, die Digitalisierung in Bayern voranzubringen.